Der 26-jährige Christopher Juranich aus Unterpullendorf (Bezirk Oberpullendorf) und seine Freundin reisten zwei Wochen lang per Anhalter durch den Oman. Mit dabei hatte Juranich wie auch bei anderen Urlauben eine mit einer Kamera ausgestattete Drohne, erzählte er heute kurz nach seiner Ankunft in Österreich exklusiv dem ORF Burgenland. Am Tag der Heimreise wurde er verhaftet, weil er mit seiner Drohne geflogen war.
Am Tag der Abreise verhaftet
„Ich habe mich über ein App informiert, ob es ein Flugverbot in dieser Region gibt, und auf der App ist nichts aufgeschienen, ich habe mich nicht weiter informiert – was natürlich ein Fehler war. Ich bin dann mit meiner Drohne aufgestiegen und habe ein paar Videos gemacht. Als ich fertig war und wir zum Flughafen fahren wollten, hat uns die Polizei aufgehalten und gesagt, wir müssen mit ihnen mitkommen.“
Polizei analysierte Videos
Eigentlich sollte Juranich am nächsten Tag wieder freigelassen werden – dem war aber nicht so. „Ich war eine Nacht im Gefängnis, und dann wurde mir gesagt, dass in der Nähe, wo ich gefilmt habe, der neue Sultan mit einem Konvoi gefahren ist – was ich natürlich nicht wusste – und dass das eben das größere Problem ist“. Die Polizei analysierte die Videos und so lange musste Juranich im Gefängnis bleiben. Er informierte umgehend die österreichische Botschaft.
Nach acht Tagen freigelassen
Am sechsten Tag wurde ihm gesagt, dass es drei Monate bis ein Jahr dauern wird, bis er wieder freikomme. „Als ich dann am achten Tag im Bett lag, wurde ich von einem Mithäftling wachgetreten, und er hat mir gesagt: ‚Die Polizei hat gesagt, du kannst zusammenpacken und gehen.‘“ Tatsächlich wurde Juranich einfach auf die Straße gesetzt, außerdem wurde ihm nahegelegt, das Land schnellstens zu verlassen. Der Unterpullendorfer konnte schließlich Kontakt mit der österreichischen Botschaft aufnehmen.
Boulevardberichte sorgten für Verstimmung
Freitagfrüh flog Juranich dann zurück nach Österreich. Der ORF Burgenland hat bisher nicht über den Fall berichtet, um die Freilassung nicht zu gefährden – und tatsächlich habe vor allem die Berichterstattung in Boulevardmedien für Verstimmung in Oman gesorgt, sagte Juranich. Er sei aber sehr gut behandelt worden. „Der Kerker, der in den Medien genannt worden ist, war zwar kein Sternehotel, aber es gab gutes Essen und warmes Wasser zum Duschen“, so Juranich. Er sei froh, nun wieder zu Hause zu sein, und müsse erst einmal alles verarbeiten. Er bedanke sich bei den österreichischen Behörden und bei seinem Bruder für ihre Unterstützung, so Juranich.