Apothekerin Eva Owesny mit einer Kundin
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Gesundheit

Lieferengpässe bei Medikamenten

„Ihr Medikament ist derzeit nicht lieferbar“ – ein Satz, den Patienten auch in burgenländischen Apotheken immer öfter hören. Es gebe zwar Lieferengpässe, aber keine Versorgungsengpässe, versichern Apotheker.

Der Ausbruch des Corona-Virus in China hat die Lage in den heimischen Apotheken verschärft. Denn neben Indien ist China der wichtigste Produzent von Grundsubstanzen. Wenn dort die Fabriken stillstehen, wirkt sich das bis in die Apotheken im Burgenland aus. Offizielle Zahlen über nicht lieferbare Medikamente gibt es nicht, es besteht keine Meldepflicht. Nach Schätzungen sind aber mehr als 230 Präparate nicht lieferbar.

Mag. Schmid über den Medikamentenengpass

Mag. Dieter Schmid, Präsident der burgenländischen Apothekerkammer erläutert die Gründe für die Lieferengpässe bei Medikamenten.

„Versuchen Lösungen zu finden“

„Es schaut aktuell so aus, dass viele, viele Medikamente nicht lieferbar sind, was natürlich sowohl für die Kunden, als auch für die Apotheke immer wieder auch unangenehm ist. Was wir versuchen ist, dass wir gemeinsam mit Ärzten und mit anderen Apotheken hier einfach für den Kunden eine gute Lösung zu finden, dass wir so unbürokratisch wie möglich auf Ausweichpräparate umsteigen können. Wir versuchen auch die Präparate von anderen Apotheken zu bekommen. Das funktioniert meistens sehr gut“, sagt die Neufelder Apothekerin Eva Owesny.

Patienten zu Lieferengpässen

Die Patienten haben beim Lokalaugenschein von ORF-Burgenland-Redakteur Thomas Hochwarter unterschiedliche Meinungen, wenn es um Lieferengpässe bei Medikamenten geht.

Zwar gibt es für jedes nicht lieferbare Produkt Ersatz, ärgerlich ist die Umstellung aber vor allem für Patienten, die schon jahrelang ein bestimmtes Medikament gewohnt sind. „Patienten, die schon längere Zeit ein Präparat nehmen und gut eingestellt sind, haben natürlich eine gewisse Angst, dass es jetzt vielleicht nicht so gut funktioniert. Sie haben Angst, dass es Nebenwirkungen geben könnte. Hier versuchen wir einfach aufzuklären und den Patienten auch die Angst zu nehmen“, so Owesny.