Konkrete Beweise gibt es noch nicht. Dennoch haben die Behörden nun Ermittlungen aufgenommen, die sich als äußerst schwierig herausstellen. Zu den Übergriffen soll es im vergangenen September im Garten des Kindergartens Mörbisch gekommen sein. Bekannt wurden sie erst Wochen später.
Bürgermeister sprach mit Kindergartenleitung
Ein Elternpaar meldete damals, dass seine Tochter im Intimbereich verletzt worden sei. Das hätte auch ein Arzt bestätigt. Anzeige erstatteten die Eltern damals aber nicht. Ein Interview will die betroffene Familie nicht geben. Im November erfuhr dann der Bürgermeister Markus Binder davon. „Ich ging gleich zur Kindengartenleiterin und habe mit ihr über die Situation gesprochen. Ich habe auch angeregt, dass die Pädagoginnen einen Kurs in Gewaltprävention machen sollen, um den Umgang besser einschätzen und um mit solchen Situationen besser umgehen zu können“, so Binder im Interview mit dem ORF Burgenland. Im Jänner meldeten sich dann zwei weitere Familien, mit ähnlichen Vorwürfen.
Land Burgenland untersucht den Fall
Seit Bekanntwerden dieser schwerwiegenden Vorwürfe, beschäftigt sich auch das Land Burgenland mit diesem Fall. Das Referat Soziales und Gesundheit und die für Kindergärten im Land zuständige Abteilung arbeiten nun den Sachverhalt auf. Auch eine Sonderkindergarten-Pädagogin sei bereits im Kindergarten Mörbisch gewesen, um zu schauen, wie sich die Kinder verhalten. Und auch eine Psychologin sei bereits hinzugezogen worden, so der Bürgermeister.
Binder verteidigt Pädagoginnen
Im Kindergarten Mörbisch werde seit jeher offen gearbeitet, so der Bürgermeister weiter. Das heißt, die Kinder können sich frei bewegen, sind keinen fixen Gruppen zugeteilt. Die derzeit 53 Kinder im Kindergarten Mörbisch werden von insgesamt 14 Pädagoginnen und Aufsichtspersonen betreut.
„Die Eltern sagen, dass die Pädagogen vielleicht nicht die ganze Zeit genau geschaut haben, aber man muss sagen, dass die Pädagogen sehr gut auf die Kinder schauen. Wir haben einen sehr guten Personalstand im Kindergarten und die Pädagogen sind gut verteilt“, so Bürgermeister Binder. Nähere Details waren von den zuständigen Stellen mit Verweis auf ein laufendes Verfahren nicht zu erfahren.