Paprika
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Landwirtschaft

Paprikaernte im größten Glashaus Österreichs

Für einige Seewinkler Gemüsebauern beginnt in zwei bis drei Wochen die Paprikaernte. In den Glashäusern gedeihen die Vitaminbomben bestens, auch im größten Glashaus Österreichs in Pamhagen (Bez. Neusiedl am See).

Technisch ist das 12 Hektar große Glashaus auf dem neuesten Stand. Unger teilt es sich mit einem anderen Bauern. Die Temperatur kann hier auf das zehntel Grad genau eingestellt werden und beträgt derzeit frühsommerliche 23 Grad – bei einer Luftfeuchtigkeit von 85 Prozent – so haben es die Pflanzen am liebsten.

Glashaus, Hermann Unger
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Hermann Unger fährt eine Kontrollrunde durchs Glashaus mit dem Fahrrad

Das Wetter draußen hätte aber speziell Ende Jänner besser sein können. „Die vierte Woche war sehr düster, das hat uns einige Früchte gekostet. Aber momentan sind wir mit dem Wetter sehr zufrieden“, so Unger. In zwei Wochen beginnt hier die erste Ernte. Vier Sorten Paprika – von süß bis scharf – werden in Österreichs größtem Glashaus angebaut. 18 Millionen Stück gehen dann nach und nach in den Verkauf.

Mit Nützlingen gegen Schädlinge

„Mein Kollege und ich haben recherchiert. Wir sind jetzt das 15. Jahr in Produktion – leider hat sich die Preislage für uns um keinen Cent verbessert. Es ist zwar nicht weniger geworden, aber mehr auch nicht – obwohl wir gänzlich ohne Chemie arbeiten. Wir arbeiten mit Nützlingen. Dieser Einsatz kostet uns viel Geld“, so Unger.

Jede sechste Pflanze bekommt eine Tüte mit Nützlingen. Diese reagieren auf jeden Schädling – zum Beispiel auf Läuse, die Spinnmilbe oder die weiße Fliege. Unger lässt noch auf eine Art nachhelfen. Den letzten Schub vor der Ernte sollen diese kleinen Freunde liefern. Die Hummelvölker bestäuben die Pflanzen im Gewächshaus und holen noch das eine oder andere Prozentchen mehr Ertrag heraus, ist sich der erfahrene Paprikaproduzent sicher.

Hummel
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Die Hummelvölker bestäuben die Pflanzen im Gewächshaus

Stiefmütterchen für Wien

Auf Hochtouren laufen die Vorbereitungen auch für Erwin Unger und seine Frau in ihrem Gartenbaubetrieb in der Nachbargemeinde Wallern. Die von ihm gezüchteten Miniviolen – im Volksmund auch Stiefmütterchen gennannt – gehen an die Stadt Wien. Neben den Blumen, zieht Unger auch Salat für eine große Handelskette in seinen Folientunneln hoch.

Stiefmütterchen
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Erwin Unger und seine Frau sortieren die Stiefmütterchen

„Diese Pflanzen werden in kleinen Behältnissen privatkundengetreu verkauft. Sie können im Hochbeet, oder im Garten mit Vlies bedeckt, gesetzt werden. Es ist das erste Gemüse, das man im Frühling hat“, so Erwin Unger. Paprika, Salat, Gurken, Paradeiser, Radieschen. Etwa die Hälfte der in Österreich produzierten Frischgemüse-Sorten stammen aus dem Seewinkel.