ORF-Elefantenrunde der Spitzenkandidaten
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Politik

Doskozil: „Lebenszeichen der Sozialdemokratie“

Nach dem klaren Wahlsieg der SPÖ bei der Landtagswahl ist die Freude bei der SPÖ groß. Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) sprach von einem Lebenszeichen der Sozialdemokratie. Die Stimmung bei den anderen Parteien ist naturgemäß gedämpfter.

„Ich muss ehrlich sagen, ich kann diesen Tag gar nicht fassen", sagte Doskozil als sich der Wahlsieg der SPÖ mit der absoluten Mehrheit abzeichnete. „Es ist etwas Besonderes – dieses Momentum. Wir haben heute ein Lebenszeichen der Sozialdemokratie gesetzt, wenn gleich auch im kleinen Burgenland“, so Doskozil.

Landeshauptmann Hans Peter Doskozil nach der Landtagswahl 2020
APA/HERBERT P. OCZERET
SPÖ-Spitzenkandidat Hans Peter Doskozil

Wichtig sei, in der Politik nicht größenwahnsinnig zu werden, bei den Menschen zu bleiben, die Themen der Menschen anzusprechen. Man dürfe jetzt nicht größenwahnsinnig werden, sagte Doskozil, aber: „Ich bin fast sprachlos. Ich bin überwältigt. Das ist sicher der schönste Tag in meinem Leben.“

Steiner: Ziel erreicht

„Wir haben als Volkspartei Burgenland ein klares Ziel gehabt, nämlich stärker zu werden und über die 30 Prozent zu kommen – das ist gelungen, darüber freuen wir uns auch sehr“, meinte ÖVP-Spitzenkandidat Thomas Steiner.

Thomas Steiner und Hans Peter Doskozil
APA/ROBERT JAEGER
ÖVP-Spiztenkandidat Thomas Steiner gratuliert Hans Peter Doskozil

Sechs Parteien seien angetreten, zwei davon hätten ein Plus davor und eine davon sei die Volkspartei, so Steiner. Allerdings haben auch die Grünen ein leichtes Plus vor dem Ergebnis.

Reaktionen der Spitzenkandidaten

Hans Peter Doskozil (SPÖ), Johann Tschürtz (FPÖ), Thomas Steiner (ÖVP), Regina Petrik (Grüne), Eduard Posch (NEOS) und LBL-Listenvierter Andreas Kuchlbacher reagieren auf das Ergebnis.

Tschürtz: Haben nicht stark verloren

„Stark verloren haben wir nicht. 2010 hatten wir 8,9 Prozent – jetzt haben wir knapp zehn Prozent", sagte FPÖ-Spitzenkandidat Johann Tschürtz als Reaktion auf die Verluste der FPÖ bei der Landtagswahl. Man habe sich auf dem Ergebnis von damals also nicht nur stabilisiert, sondern es noch ein bisschen erhöht.

Landeshauptmannstellvertreter Johann Tschürtz von der FPÖ in der TV-Runde
APA/ROBERT JAEGER
Johann Tschürtz und seine FPÖ sind die Verlierer der Wahl

Es sei ja nicht so, dass man im Burgenland die Bürgermeister hätte und eine regional überall verankerte Partei sei. „Ohne einen einzigen Bürgermeister im Land haben wir zehn Prozent, aus dem Grund heraus glaube ich, dass das eine starke Leistung ist“, so Tschürtz.

Petrik: Schwer Sympathiewerte in Wahlzelle zu bringen

Es sei immer eine große Herausforderung, die Sympathiewerte der Grünen auch in die Wahlzelle zu bringen, gerade in diesen kleinen Strukturen des Burgenlandes, sagte die grüne Spitzenkandidatin Regina Petrik.

Regina Petrik bei der Wahlfeier der Grünen in einem Lokal in Eisenstadt
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Die grüne Spitzenkandidatin Regina Petrik hätte sich mehr erwartet

„Ich glaube, das macht das Burgenland aus, wo einfach jeder jeden kennt und man tendenziell das wählt, was man schon gewählt hat.“ Es sei zwar das beste Ergebnis der Grünen bei Landtagswahlen im Burgenland, aber das Ziel sei natürlich ein anderes gewesen, so Petrik. Daran werde man jetzt weiterarbeiten.

LBL will weiterarbeiten

„Das ist bitter das Ergebnis für die Landtagswahl“, sagte der LBL-Listenzweite Jörg Steiner. Man müsse noch das endgültige Ergebnis abwarten, dann könne man noch Bewertungen durchführen und auch noch Verbesserungen für die Zukunft machen. Auf jeden Fall werde das Bündnis Liste Burgenland weiterarbeiten.

Enttäuschung bei NEOS

Er könne nicht beurteilen, ob er der richtige Spitzenkandidat für NEOS gewesen sei, sagte Eduard Posch: „Wir waren ja ein Team – die Listenzweite Julia Kernbichler und ich. Wir haben ein Mickey-Maus-Wahlkampfbudget von 70.000 Euro gehabt, da kann man keine großen Sprünge machen.“ Man habe aber einen sehr engagierten Wahlkampf geführt und viele Menschen und Aktivisten dazugewonnen. „Natürlich sind wir nicht erfreut, auch ein bisschen traurig, aber es geht weiter“, so Posch.