Kinderstation Eingang Krankenhaus Eisenstadt
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Gesundheit

Grippe: Viele Kinder betroffen

Im Burgenland ist die Grippewelle angekommen – Ärzte und Spitäler verzeichnen seit dem Wochenende einen deutlichen Anstieg der Krankheitsfälle – speziell Kinder sind betroffen. Der Appell der Ärzte sich impfen zu lassen wird wieder laut.

Im Kindergarten in Schützen am Gebirge (Bezirk Eisenstadt-Umgebung), geht seit Tagen der Grippe-Virus um. 28 der insgesamt 45 Kinder sind mittlerweile an der Grippe erkrankt. Bei Kindern ist das Risiko einer Ansteckung besonders hoch, erklärte der Kinderarzt Albrecht Prieler. „Das geht wie im Schneeball-System weiter – ein Kind kommt krank hinein und alle Kinder gehen krank nach Hause. Die Inkubationszeit ist ja sehr kurz – nur ein paar Stunden bis drei Tage.“

Kindergarten
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Im Kindergarten in Schützen am Gebirge sind 28 der insgesamt 45 Kinder erkrankt

Nur sechs Prozent der Bevölkerung gegen Grippe geimpft

„Kinder stecken eng zusammen, Kinder raufen miteinander, trinken vom selben Glas, sie sind in engem Kontakt – natürlich ist da die Verteilung sehr gut, das heißt, das Kind trägt das nach Hause und steckt Mama, Papa, Oma, Opa und alle an“, so Prieler. Kinder können ab einem Alter von sechs Monaten gegen Influenza geimpft werden und sollten geimpft werden, rät Prieler. Tatsächlich sind nur sechs Prozent der Bevölkerung geimpft. „Wir sind absolutes Schlusslicht, also wirklich ein Entwicklungsland puncto Grippeimpfung, weil es ja immer wieder unnötige Diskussionen gibt.“

Wartezimmer Kinderarzt
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Kinder können ab einem Alter von sechs Monaten gegen Influenza geimpft werden

Längere Wartezeiten in Kinderambulanz in Eisenstadt

Auch in der Kinderambulanz im Krankenhaus Eisenstadt muss man aufgrund der Grippewelle mit längeren Wartezeiten rechnen. „Die echte Grippe ist natürlich eine herausfordernde und hochfiebernde Infektion, wo die Eltern dann natürlich zurecht Sorge um ihr Kind haben auch die Ambulanzen aufsuchen“, so Peter Wagentristl, Primar in der Kinderstation.

Eine Influenza kommt ganz plötzlich – ohne Vorwarnung. Kinder bekommen rasch hohes Fieber und Schüttelfrost. „Das Typische für die Grippe ist, dass die Eltern sagen: ’Wir haben etwas Fiebersenkendes gegeben, aber es scheint nicht zu wirken, das Fieber bleibt weiterhin hoch auf 40 Grad und das macht natürlich Angst“, so Wagentristl.

Ärzte unterhalten sich
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Nicole Strubreiter und Peter Wagentristl aus dem Krankenhaus Eisenstadt

Beste Schutzmaßnahme: Impfung

„Die beste Schutzmaßnahme ist die Impfung, ansonsten gilt für diese Jahreszeit: Husten und Niesen sie sich nicht an. Händeschütteln und Busseln ist jetzt vielleicht eher kontraproduktiv – schenken sie sich eher ein Lächeln. Große Menschenansammlungen sind natürlich so gut es geht zu vermeiden, wissentlich, dass jetzt die Faschings- und Kinderparties stattfinden“, sagt Nicole Strubreiter, Hygienebeauftragte im Krankenhaus Eisenstadt.

Dieser Influenza-A-Virus ist recht hartnäckig. Sieben bis zehn Tage dauert es in der Regel, bis die Erkrankung ausgeheilt ist. Für eine Impfung ist es nie zu spät, so die Ärzte, denn der Höhepunkt der Grippewelle soll noch nicht erreicht sein.