3D Modell
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Chronik

Römersteinbruch in 3-D

Der Römersteinbruch bei St. Margarethen ist digitalisiert worden. Ein auf einer Drohne montierter 3-D-Scanner hielt das zehn Hektar große Areal aus der Luft elektronisch fest. Es entstand ein naturgetreues Computermodell des Steinbruchs – zentimetergenau im Maßstab 1:1. Auftraggeber waren die Opernfestspiele.

Zentimeter für Zentimeter wurde das zehn Hektar große Areal mit einer Drohne digital vermessen. Auf der 25 Kilogramm schweren Drohne war ein dreidimensionaler Lasercanner montiert. Das 250.000 Euro teure, hochsensible Gerät misst jeden noch so kleinen Winkel und Felsvorsprung – im Maßstab 1:1. Es wird kein Bild aufgezeichnet, der Laser tastet die Geländeoberfläche ab und schickt dafür 550.000 Strahlen pro Sekunde aus.

„Jeder dieser Strahlen kommt zum Laser zurück. Diese Laufzeit wird gemessen und gibt eine Indikation, in welcher Höhe sich das Objekt befindet. Der Laser macht nichts anderes, als jede Geländeerhöhung aufzunehmen, damit ich dann ein genaues 3-D-Abbild bekomme“, so Philip Knopf, Techniker des Siegendorfer Unternehmens „Skyability“, welches dafür mit der Drohne im Einsatz war.

Drohne
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Zentimeter für Zentimeter wurde das zehn Hektar große Areal trotz Nebel mit einer Drohne digital vermessen

Modell des Römersteinbruchs

Aus den hundert Millionen gesammelten Vermessungspunkten ist auf dem Computer ein digitaler Zwilling – ein hochauflösendes 3-D-Modell – des Römersteinbruchs entstanden. Der Technische Leiter der Opernfestspiele Engelbert Edelhofer war vom Ergebnis mehr als beeindruckt. „Ich hatte zwar Vorstellungen, war aber dann total überrascht. Diese Genauigkeit – wir haben jetzt jeden Stein, jede Unebenheit bis auf drei Zentimeter, genau erfasst. Das ist eine enorme Erleichterung für uns und im Endeffekt auch eine Kostenersparnis“, so Edelhofer.

Das Modell dient nun etwa als Grundlage für die Licht- und Bühnentechniker. „Bei uns wird die Bühne ja schon vorproduziert, und anhand dieser Geländedaten kann der Techniker jedes Teil – abhängig davon, wo es angebracht wird – anpassen. Das hat den Vorteil, dass wir draußen nicht mehr viel improvisieren müssen, sondern das wird passen“, sagte Edelhofer.

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Erleichterung für Planung

Es lässt sich jeder x-beliebige Abstand messen. „Jeder Punkt ist in Höhe und Lage definiert und hat eine Koordinate. Ich kann zwischen diesen Punkten messen. Zum Beispiel, wenn ich wissen möchte, wie viele Meter von der letzten Sitzreihe zur Bühne sind – kann ich das jetzt auf Zentimeter genau messen. Für den Bühnenplaner ist natürlich viel wichtiger, wo er beispielsweise die Beleuchtungskörper platzieren muss, um das optimal auszuleuchten“, so Lukas Unger.

Der Römersteinbruch ist als Computermodell jederzeit und überall griffbereit. Es ist wohl auch nur mehr eine Frage der Zeit, bis man sich den Steinbruch in 3-D ausgedruckt aufs Regal stellen kann.