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Chronik

Kampf gegen Hass im Netz

Jeden Tag werden in Österreich vier bis fünf Fälle von Hass im Netz gemeldet: Durch üble Beschimpfungen, Verleumdungen oder Schmähungen werden Mitmenschen niedergemacht. Prominentestes Opfer einer Hasskampagne war zuletzt Justizministerin Alma Zadic (Die Grünen).

Sie ist eine junge Frau, erfolgreich und selbstbewusst, hochgebildet und ursprünglich aus Bosnien stammend. Das sind offenbar genügend Gründe für eine hasserfüllte Meute, die neue Justizministerin der Grünen mit übelsten Beleidigungen im Internet zu besudeln.

Doch es geht noch schlimmer: Manche dieser sogenannten „Hater“ versteigen sich sogar zu Morddrohungen gegen Alma Zadic. Die 35-jährige Bundesministerin wurde sicherheitshalber unter den Schutz der Cobra gestellt – mehr dazu in Zadic will nicht klein beigeben. Alma Zadic, die erste Ministerin mit Migrationshintergrund, ist aktuell das prominenteste Opfer einer Hasskampagne, die vom rechten Rand des politischen Spektrums befeuert wird. Dahinter steckt auch populistisches Kalkül.

Gespräch mit Michael Roither

Michael Roither, Studiengangsleiter des FH-Masterstudiengangs „Information Medien Kommunikation“, über Hass im Netz.

Vermeintliche Anonymität im Netz

Aber Hass im Netz ist ein weit verbreitetes Phänomen. Durch die vermeintliche Anonymität des Internets geschützt lassen User ihren niedrigsten Instinkten freien Lauf. So wurde sogar das Wiener Neujahrsbaby vor zwei Jahren zur Zielscheibe eines virtuellen Fäkalsturms – mehr dazu in Hassposts gegen Neujahrsbaby: Juristen prüfen. Rassistische, sexistische, frauenfeindliche Postings sind schnell getippt. Was sie bei den Menschen anrichten, die als Ziel dieser Attacken herhalten müssen, ist ein anderes Thema.