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Gesundheit

ÖGK: Zusammenlegung vollzogen

Die Gebietskrankenkassen in den Ländern wurden in eine einzige österreichische Gesundheitskasse – kurz ÖGK – zusammengeführt. Der Umbau ist mit 1. Jänner in Kraft getreten. Für die Versicherten ändert sich vorerst nichts.

Was bis Ende Dezember die Burgenländische Gebietskrankenkasse war, heißt nun „Österreichische Gesundheitskasse – Landesstelle Burgenland“. Vieles, war füher in Eisenstadt entschieden wurde, wird nun von einem zentralen Verwaltungsrat in Wien entschieden. Kritiker meinen, dass der Verwaltungsaufwand sogar steigen könnte. Die ÖGK werde mehr Effizienz bringen, sagen die Befürworter.

Von den Änderungen in den internen Abläufen sollen die Versicherten nichts bemerken: „Im Moment passt das und ist für alle Kunden gleich. Die Versicherten bekommen weiterhin ihre Leistungen, so wie sie sie bis jetzt bekommen haben. Es wird alles weiterhin so sein, wie es bereits jetzt war“, erklärt Hartwig Roth vom Landesstellenausschuss.

Unklarheit über finanzielle Ausstattung der ÖGK

Arbeitnehmervertreter in der ÖGK befürchten, dass die internen Abläufe durch die Zentralisierung aufwändiger werden könnten. Völlig unklar sei langfristig die finanzielle Ausstattung: „Es soll eine Milliarde an Verwaltungskosten eingespart werden, die dann den Versicherten zu Gute kommen wird. Wir sehen heute, dass wir in den nächsten drei Jahren 500 Millionen Euro Defizit haben werden. Die alte Regierung hat uns auch einen Rucksack mit Schulden in Wirklichkeit überlassen“, so Andreas Huss, Arbeitnehmervertreter der ÖGK.

ÖGK – Landesstelle BGLD von draussen
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Die Landesstelle Burgenland der ÖGK in Eisenstadt

Die Reform bringt eine Vereinheitlichung der Leistungen, betonen Arbeitgeberverteter in der ÖGK. Am Ende würden die Versicherten von der Fusion profitieren: „Jede Fusionierung kostet am Anfang Geld, aber im Endeffekt ist entscheidend, was am Schluss herauskommt. Es wird eine Reihe von Synergieeffekten geben. Angefangen im ganzen IT-Bereich. Bisher wurde das Ganze in neun Bundesländern neun Mal aufgestellt. Das wird in Zukunft nicht mehr so sein. Auch die Verwaltungskosten wird es zukünftig nur mehr auf einer Ebene geben“, Matthias Krenn, Arbeitgebervertreter der ÖGK.

Wahl des Landesstellenleiters vorerst gescheitert

Das Sagen in der Kasse haben Arbeitnehmervertreter, die von der Arbeiterkammer entsandt werden und Arbeitgeberverteter, die von der Wirtschaftskammer bestellt werden. Früher hatten die Arbeitnehmervertreter eine klare Mehrheit. Jetzt herrscht Gleichstand. Diese Machtverschiebung hat die türkis-blaue Bundesregierung durchgesetzt.

Die Parität im Landestellenausschuss führte Montagabend prompt zu einer Pattstellung. Beim Versuch, die Leitung der Landesstelle Burgenland zu wählen, konnte sich keine Seite durchsetzen. Die Entscheidung musste auf Anfang Februar vertagt werden. Auf die Versicherten hat das keine Auswirkungen.