Der Burgenländer war geständig. Als Motiv gab er seine schwierige finanzielle Situation an. Er habe einen „kompletten Aussetzer“ gehabt, berichtete der Mann vor Gericht. Er sei einfach in die Bank gegangen, „wie wenn ich zum Billa gehen würde“, und habe Geld gefordert. „Geld her“ habe er gesagt und der Bankangestellten ein Plastiksackerl gegeben. Diese sei seiner Forderung nachgekommen, danach sei er einfach wieder gegangen.
Angestellte glaubte zunächst an Scherz
Die Bankangestellte sagte aus, sie habe die Forderung nach Geld anfangs für einen Scherz gehalten. Dann habe sie allerdings erkannt, dass es „voller Ernst“ sei. „Ich habe geglaubt, meine letzte Stunde hat geschlagen“, sagte sie. Nachdem sie dem 39-Jährigen das Geld gegeben hatte, sei dieser „stehen geblieben und hat mich angeschaut“, erzählte die Frau. Als er die Filiale schließlich verlassen habe, hat sie gesehen, dass er mit seinem Auto direkt vor der Bank parke und sich das Kennzeichen gemerkt. So konnte der Burgenländer eine Dreiviertelstunde später bei seinem Wohnhaus festgenommen werden. Das Geld wurde beinahe vollständig sichergestellt – mehr dazu in Tschurndorf: U-Haft nach Banküberfall.
„Blöde Aktion“
Der Verteidiger des 39-Jährigen sprach von einer „ganz außergewöhnlichen Tat“, die keinesfalls von längerer Hand geplant gewesen sei. Es liege eine drückende finanzielle Notlage vor, die Tat sei „eher ein Hilferuf“ und eine „blöde Aktion“, die dem Burgenländer in diesem Moment eingefallen sei. Die Richterin sprach den 39-Jährigen schuldig. Als mildernd wertete sie, dass er geständig und bisher unbescholten sei.