Chronik

Brandgefahr rund um die Feiertage

Zwischen Weihnachten, Neujahr und dem Dreikönigstag ist die Brandgefahr in den Haushalten besonders hoch. Christbäume und Adventkränze sind schon trocken geworden und bilden mit Kerzen und Sternspritzern eine riskante Kombination. Die Feuerwehren informieren über Vorbeugung und richtiges Verhalten im Ernstfall.

Jedes Jahr sorgen Kerzenlichter auf Adventkränzen und Christbäumen für Großbrände, bei denen österreichweit Sachwerte in Millionenhöhe vernichtet werden. Rund 1.000 Brände pro Jahr werden in ganz Österreich durch offenes Licht und Feuer ausgelöst – also im Wesentlichen durch Kerzen, heißt es von der Brandverhütungsstelle im Landesfeuerwehrverband Burgenland. Rund 50 Prozent aller durch Kerzen ausgelösten Brände entstehen in den Wochen rund um Weihnachten.

Was tun, wenn es brennt?

  • Alarmieren – Retten – Löschen
  • Ruhe bewahren
  • Misslingt der eigene Löschversuch, den Raum (bei geschlossenen Fenstern) verlassen und Türe schließen

In nur zehn Sekunden in Vollbrand

Die Hauptgründe für Brände in der Weihnachtszeit und rund um die Feiertage sind Kerzen, die unbeaufsichtigt brennen und zu geringer Abstand zwischen Kerzen und brennbaren Materialien. Oft sind es trockene Adventkränze, die zu brennen beginnen. Ein Adventkranzbrand lässt sich, sofern er rechtzeitig bemerkt wird, rasch löschen.

Bei Christbäumen ist das anders: Greift die Flamme einer Kerze auf den Baum über, kann er in nur zehn Sekunden in Vollbrand stehen, und damit ist schnell auch das ganze Zimmer in Gefahr. Einerseits entzündet sich das trockene Reisig überaus leicht, andererseits verfügt ein Baum über genügend Brandlast, um ein Feuer schnell außer Kontrolle geraten zu lassen.

Brennender Adventkranz
ÖBFV/Hermann Kollinger
Ein Adventkranzbrand lässt sich gleich bemerkt rasch löschen

Tipps zur Verhütung von Bränden

  • Auf möglichst große Abstände zwischen Kerzen und allen brennenden Deko-Materialien achten
  • Brennende Kerzen nie unbeaufsichtigt lassen
  • Grundsätzlich immer eine Löschdecke, einen Feuerlöscher oder Kübel mit Wasser bereithalten
  • Niedergebrannte Kerzen auswechseln oder nicht mehr anzünden
  • Auf ausreichenden Abstand zu umliegenden brennbaren Materialien (Zeitungen, Tischtücher, Vorhänge) achten
  • Kinder oder auch Haustiere nie mit brennenden Kerzen alleine lassen

Alarmieren – Retten – Löschen

Durch die rasante Brandausbreitung gelte bei einem Christbaumbrand immer der Grundsatz „Alarmieren – Retten – Löschen“, so Martin Mittnecker von der Brandverhütungsstelle im Landesfeuerwehrverband Burgenland. „Wenn der Christbaum bereits stark brennt, sind eigene Löschversuche zu gefährlich, dann ist es wichtig, den Raum zu verlassen, wenn möglich die Türe zu schließen, die Feuerwehr zu rufen und sich und andere in Sicherheit zu bringen“, so Günter Prünner, Pressesprecher des Bezirksfeuerwehrkommandos Eisenstadt-Umgebung. Prünner rät dringend davon ab, jetzt noch Kerzen auf dem Baum oder Kranz anzuzünden: „Das Reisig ist jetzt schon viel zu trocken.“

Brennender Christbaum
ÖBFV/Hermann Kollinger
Ein Christbaum kann in nur zehn Sekunden in Vollbrand stehen

Feuerlöscher oder Wasserkübel bereithalten

Häufig werden die Kerzen zu nahe an den Zweigen oder am Dekorationsmaterial befestigt. Die Kerzenflamme greift dann auf den Baum über und breitet sich in Windeseile aus. In dieser Situation bleibt dann keine Zeit mehr, um einen Kübel zu suchen, Wasser zu holen und damit einen eigenen Löschversuch zu starten. Ein Feuerlöscher oder ein Wasserkübel sollte daher immer bereitstehen, um bei Brandentstehung sofort reagieren zu können.

Besonders groß ist die Gefahr eines Christbaumbrandes auch um den Neujahrstag und um Dreikönig: In vielen Familien ist es Tradition, kurz vor dem Abschmücken des Christbaumes die Kerzenreste noch einmal anzuzünden. Mittnecker warnt jedoch eindringlich vor dieser Praxis. „Die Christbäume stehen dann bereits längere Zeit in geheizten Räumen, das Reisig ist dadurch völlig ausgetrocknet und gerät dadurch besonders leicht in Brand.“ Der Christbaum sollte daher abgeräumt werden, ohne davor die Kerzen noch ein letztes Mal anzuzünden.

Brandmelder retten Leben

Nicht nur zu Weihnachten sondern das ganze Jahr über können Brandmelder Leben retten. Allein im Burgenland gab es heuer sechs Tote durch Rauchgasvergiftung. Um solche Unfälle in Zukunft zu verhindern, starteten die Innung der Elektrotechniker mit Bundesinnungsmeister und Feuerwehrmann Andreas Wirth, die Netz Burgenland GmbH, die Innung der Rauchfangkehrer und der Landesfeuerwehrverband eine Sicherheitsinitiative – mehr dazu in Sicherheitsinitiative gegen Brände.