Bertonis Schaffensperiode umfasste sieben Jahrzehnte, seine Werke finden sich an öffentlichen Plätzen sowie in Museen und Galerien rund um den Erdball. Zu seinen Werken gehört eine große Zahl von Auftragsarbeiten, dazu zählen mehrere Arbeiten für den Architekten Roland Rainer, wie die Stahlplastik „Bewegung“ vor der Wiener Stadthalle. Zu den sakralen Werken des Künstlers gehören Altar und Ambo der barocken Stiftskirche in Herzogenburg sowie ein Volksaltar der Kirche in Winden am See.
In der Gemeinde am Neusiedler See fand er 1965 eine dauerhafte Bleibe. In den vergangenen Jahrzehnten entstanden neben dem Atelier des Künstlers auch Schauräume und ein Ausstellungspavillon. Auf dem etwa sechs Hektar großen Gelände legte Bertoni ein Freilichtmuseum mit einem für die Öffentlichkeit zugänglichen Skulpturenpark an. Dort soll er nun auch begraben werden.
Zahlreiche Auszeichnungen
Der am 11. Oktober 1925 in Italien geborene Bildhauer, der im Zweiten Weltkrieg nach Österreich kam, galt als einer der prägenden Vertreter seiner Zunft. Unter den Auszeichnungen, mit denen der Künstler bedacht wurde, sind der Bildhauerpreis der Biennale Sao Paulo, die 1986 verliehene Ehrenmedaille der Stadt Wien in Gold und das Große Ehrenzeichen des Landes Burgenland (1991).
1999 zeichnete die Republik Italien den Bildhauer mit dem Orden Cavaliere d’Italia aus. 2005 erhielt Bertoni die Ehrenmitgliedschaft der Universität für angewandte Kunst, 2009 verlieh ihm die damalige Kulturministerin Claudia Schmied (SPÖ) das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst Erster Klasse.
Tiefe Betroffenheit bei Landespolitik
Als „Botschafter des Kulturlandes Burgenland“ würdigt Landeshauptmann und Kulturreferent Hans Peter Doskozil (SPÖ) Bertoni in einer Aussendung. „Mit Wander Bertoni ist ein bedeutender Vermittler von Kunst und Kultur, einer der renommiertesten Bildhauer des Burgenlandes, Österreichs und Europas von uns gegangen. Sein Ableben ist ein ganz großer Verlust für das Kulturland Burgenland“, so Doskozil. Bertoni habe es auch verstanden, jüngere Kunstschaffende zu inspirieren und zu begeistern.
Das Burgenland verliere einen herausragenden Bildhauer und einen stimmgewaltigen Naturschützer, so Grünen-Landessprecherin Regina Petrik. Betroffen zeigte sich auch ÖVP-Landesparteiobmann Thomas Steiner. Das Burgenland habe mit Wander Bertoni einen der prägendsten Künstler der letzten Jahrzehnte verloren. Er habe wie kaum ein anderer in seiner Kunst auch das burgenländische Lebensgefühl vermittelt, so Steiner.