Holzwurm in Eisenstadt in Bergkirche
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Chronik

Haydnkirche: Schäden durch Holzwurm

Der „Gemeine Nagekäfer“ – besser bekannt unter dem Namen „Holzwurm“ – hat in der Haydnkirche in Eisenstadt extreme Schäden bei den Altären und Holzfiguren angerichtet. Das Land Burgenland hat nun finanzielle Unterstützung für die aufwändige Restaurierung angekündigt.

Für Pfarrer Wilhelm Ringhofer war es ein großer Schock, als er erstmals das Ausmaß der Holzwurmschäden in der Haydnkirche erkannte: „Es ist sehr schlimm, es herrscht ‚Alarmstufe Rot‘. Wir mussten gewisse Gegenstände bereits aus der Kirche entfernen, weil die Gefahr gegeben war, dass sie zusammenbrechen“, so Pfarrer Ringhofer.

Holzwurm in Eisenstadt in Bergkirche: Pfarrer Wilhelm Ringhofer und ORF-Reporterin Inge Maria Limbach
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Für Pfarrer Ringhofer herrscht „Alarmstufe Rot“

So gut wie jedes Stück Holz im gesamten Kirchenkomplex ist vom Holzwurm befallen, darunter Altäre, Kirchenbänke, Heiligenstatuen und der wertvolle Schrank in der Sakristei. Besonders arg beschädigt sind die hölzernen Kreuzwegstationen auf dem berühmten Kalvarienberg aus dem frühen 18. Jahrhundert. Die rund 200 Figuren sind allesamt vom Holzwurm angenagt. Manchen fehlen bereits Finger und Zehen.

Holzwurm in Eisenstadt in Bergkirche
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400.000 Euro benötigt

Für den Verein der Freunde der Haydnkirche sei der Holzwurmbefall eine Katastrophe. Seit 2016 wurde bereits eine Million Euro in die Sanierung der Haydnkirche gesteckt. „Eigentlich wäre gedacht, dass heuer diese große Sanierung abgeschlossen ist, aber der Holzwurm hat uns eine negative Überraschung bereitet. Jetzt geht es darum, weitere 400.000 Euro aufzustellen“, so der Obmann des Vereins, Julius Marhold. Der Plan ist, den gesamten Kirchenkomplex im Sommer für zwei Wochen zu sperren und den Wurm mit Gas zu vernichten. Erst dann kann mit der aufwändigen Restaurierung begonnen werden.

Holzwurm in Eisenstadt in Bergkirche
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Seit 2016 wurde eine Million Euro in die Sanierung gesteckt – jetzt fehlen weitere 400.000

Finanzielle Hilfe für die Entwurmung ist bereits zugesagt. Unter anderem von der Stadt Eisenstadt, der Diözese und vom Kulturreferenten des Landes Burgenland, Landeshauptmann Hans Peter Doskozil. „Das Land wird sich beteiligen, und zwar in einer Größenordnung von 150.000 Euro. Diese Kirche ist kirchenhistorisch und kulturhistorisch ganz wichtig für das Burgenland. Bei diesen 200 Figuren, die jetzt betroffen sind, ist es aus meiner Sicht ganz wichtig, diese jetzt zu erhalten“, so Doskozil. Der Rest der Summe, so hoffen die Freunde der Haydnkirche, soll über Spenden aufgebracht werden.