Sanochemia Entwicklung und Standort Neufeld
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Wirtschaft

Sanochemia plant Fortführung

Der börsennotierte Pharmahersteller Sanochemia ist mit 27 Millionen Euro überschuldet. Das teilte der Kreditschutzverband von 1870 (KSV1870) am Montag mit. Das Unternehmen habe einen Antrag auf ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung gestellt, hieß es.

Die in Wien ansässige Sanochemia plant eine Fortführung des Unternehmens. Das teilte der KSV1870 am Montag mit. Sanochemia war zuvor aufgrund einer „Liquiditätslücke“ in die Insolvenz gerutscht – mehr dazu in Sanochemia bringt Insolvenzantrag ein. Insgesamt sind 163 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter betroffen – der überwiegende Großteil davon, nämlich 140 Beschäftigte, am Produktionsstandort in Neufeld an der Leitha (Bezirk Eisenstadt-Umgebung).

Überschuldung von 27 Millionen Euro

Laut KSV1870 habe der Pharmakonzern Passiva in der Höhe von 49 Millionen Euro, davon seien 12,5 Millionen besichert und 36 unbesichert. Als Aktiva habe das Unternehmen rund 22 Millionen Euro angeführt. Daraus ergebe sich eine Überschuldung von 27 Millionen Euro, so der KSV1870 in einer Aussendung. Insgesamt sind 282 Gläubiger aus dem In- und Ausland betroffen.

Mindestquote von 20 Prozent geboten

Das Unternehmen plant die Sanierung sowie die Fortführung des Unternehmens. Ein entsprechender Antrag wurde beim zuständigen Handelsgericht Wien eingebracht. Die angebotene Mindestquote von 20 Prozent wolle Sanochemia zum Teil durch die Fortführung und teilweise mittels Kapitalerhöhung finanzieren, so ein KSV1870-Sprecher gegenüber der APA. Vor einer Woche hatte das Unternehmen erklärt, dass man ein Insolvenzverfahren beantragen werde.