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Wirtschaft

Keine Entspannung für Forstwirtschaft

Der Klimawandel, die Borkenkäfer und jede Menge Schadholz machen der Forstwirtschaft derzeit zu schaffen. Der Holzpreis ist dadurch unter Druck geraten. Eine schnelle Entspannung ist vorerst nicht in Sicht.

Im Vergleich zum Vorjahr wurde die Fichte teilweise um bis zu 20 Prozent pro Festmeter billiger, die Kiefer sogar um bis zu 30 Prozent, heißt es seitens der heimischen Forstwirtschaft. Es handle sich um eine schwierige Situation, sagte etwa Marco Schwaigner, Waldbauer aus Rotenturm (Bezirk Oberwart).

„Preistief in ganz Mitteleuropa“

Vom Preistief sei nicht nur die burgenländische, sondern die gesamte mitteleuropäische Forstwirtschaft betroffen, sagte der Obmann des Burgenländischen Waldverbandes, Klaus Friedl. „Wir haben sehr viel Schadholz, nicht nur in Nieder- und Oberösterreich, sondern in ganz Mitteleuropa. Wir spüren den Klimawandel. 2018 haben wir über 100 Millionen Festmeter Schadholz in Mitteleuropa gehabt. Das ist bei weitem mehr, als unsere Industrie verbrauchen kann.“, so Friedl. Durch das Missverhältnis von Angebot und Nachfrage sinke der Preis.

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Die Forstwirtschaft leidet unter dem Klimawandel

Laubholz, wie die Eiche, sei vom Preisverfall bisher weitgehend verschont geblieben. Ein Lichtblick für die heimische Holzwirtschaft seien die Exporte sowie der Umstand, dass Holz derzeit vermehrt als Baustoff zum Einsatz komme. Mittelfristig könnte das zu einem leichten Preisanstieg führen, hofft Friedl.

„Preis wird vielleicht um ein Paar Euro anziehen“

„Meine Schätzung ist, dass der Holzpreis relativ konstant bleiben wird über die Saison. Bei frisch geerntetem Holz, das Sägewerke für Deckschichten brauchen, könnte der Preis vielleicht um ein paar Euro anziehen“, so Friedl. Waldbesitzer, die Holz schlägern wollen, sollten auf jeden Fall vor Erntebeginn mit einem Händler einen Vertrag über Menge, Preis und Bereitstellungszeitraum abschließen, rät der Waldverband.