Auf Listenplatz drei ist die angehende Juristin Manuela Juric aus Kaisersdorf gereiht. Sie hat sich auf Pflegerecht spezialisiert und in den vergangenen Jahren auch im administrativen Pflegebereich für den Bund gearbeitet. Ihre Schwerpunktthemen: Frauen, Mehrsprachigkeit und Pflege. In diesem Bereich haben die Grünen ein eigenes Konzept entworfen, sagt Juric.
„Und zwar handelt es sich dabei um die sogenannten Community Health-Nurses, die eine gesundheitliche Primärversorgung auf kommunaler Ebene sicherstellen sollen. Dafür sollen eben in jeder Gemeinde Stützpunkte errichtet werden, wo eine diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegekraft etabliert sein soll, die eben als Ansprechpartnerin für gesundheitliche Fragen dient“, so Juric.
Georg Tischler auf Platz vier
Auf Platz vier steht Paralympics-Sieger Georg Tischler aus Gols. Eines seiner Hauptthemen ist die Barrierefreiheit – auch im Zusammenhang mit dem Tourismus. „Es gibt einfach zu wenig barrierefreie Unterkunftseinheiten im Land. Wie kann es passieren, dass zum Beispiel die St. Martins Therme mit 200 Unterkunftseinheiten nur zwei barrierefreie Unterkunftseinheiten anbietet?“, so Tischler.
Den fünften Listenplatz nimmt die Eisenstädter Gemeinderätin Anja Haider-Wallner ein, im März wird sie auch Spitzenkandidatin der grünen Wirtschaft bei der Wirtschaftskammerwahl sein. Ihr liegt unter anderem die Stärkung der Ortskerne besonders am Herzen.
„Wenn wir an den Ortsrändern Einkaufszentren ohne Ende bauen, dann wird der Ortskern nicht lebendig bleiben. Das heißt, es braucht zuerst Entscheidungen in der Raumordnung, damit die Ortskerne wieder lebendig sein können, damit es auch in den kleinen Dörfern Kaffeehäuser, eine Nahversorgung, Handwerksbetriebe, digitale Betriebe und Unternehmen gibt“, so Haider-Wallner.
Petrik bekräftigt Wahlziel
Den Schwung nach dem Erfolg auf Bundesebene möchten die Grünen auch im Burgenland mitnehmen. Landessprecherin Petrik sagte zum Wahlziel: „Stärker zu werden, das dritte Mandat zu machen und damit auch Klubstatus zu haben“. Man könne sich auch vorstellen in Regierungsverhandlungen zu treten – mit der SPÖ gebe es auch inhaltliche Übereinstimmungen. Mit dem Klubstatus habe man mehr parlamentarische Rechte. „Und wenn es dann auch dafür reicht, dass wir in Regierungsverhandlungen treten können, dann gibt das natürlich unserem Programm auch die Möglichkeit, etwas direkt umzusetzen“, meinte Petrik.
Zur SPÖ gebe es in der Herangehensweise einen „großen Unterschied“. Die SPÖ denke „sehr stark zentralistisch“, die Grünen dächten „sehr stark in der Gestaltung vor Ort in den Gemeinden“, so die Landessprecherin. Da würde man sich noch einigen müssen. „Aber ich denke mir, die Option auch inhaltlicher Art ist da durchaus vorhanden.“
Petrik: „Doskozil bleibt Landeshauptmann“
„Es ist eigentlich klar: Die SPÖ wird Nummer eins sein und Landeshauptmann Doskozil wird Landeshauptmann bleiben“, meinte Petrik: „Die Sache ist eigentlich gebongt. Die Frage ist: Wen kriegt er als Koalitionspartner oder wer wird LandeshauptmannstellvertreterIn? Darüber kann man entscheiden bei der Wahl.“ Bei der Landtagswahl 2015 kamen die Grünen auf 6,4 Prozent der Stimmen.