Biomassekraftwerk in Heiligenkreuz
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Politik

Biomassekraftwerk Heiligenkreuz vor Aus

Die Stromerzeugung aus Biomasse ist heftig umstritten. Dieser Strom sei ökologisch fragwürdig und viel zu teuer, sagen die Gegner. Das Biomassekraftwerk Heiligenkreuz steht nun vor dem Aus. 18 Arbeitsplätze sind davon betroffen.

Strom aus erneuerbarer Energie ist nur mit hohen Förderungen konkurrenzfähig. 13 Jahre lang garantierte das Ökostromgesetz einen erhöhten Einspeisetarif. In der Frage einer Nachfolgeregelung entbrannte ein Streit zwischen SPÖ und ÖVP. Die türkis-blaue Bundesregierung setzte schließlich ein Grundsatzgesetz durch und forderte die Länder auf, Ausführungsgesetze zu erlassen.

Betreiber alarmiert

Im Burgenland erzeugten vor einem Jahr noch vier Biomassekraftwerke Strom. Drei stellten inzwischen auf Wärmeproduktion um. Das ist im Fall des größten Kraftwerks, jenem in Heiligenkreuz (Bezirk Jennersdorf), aus technischen und wirtschaftlichen Gründen nicht möglich, sagen die Betreiber. Sie sind alarmiert, weil die SPÖ-Burgenland die Förderung für Strom aus Biomasse infrage stellt.

Ein Antrag für eine Verlängerung der Förderung wurde im Ausschuss des Landtages vertagt. Die SPÖ verlangt Kostentransparenz und soziale Verträglichkeit, sagt Bereichssprecher Wolfgang Sodl.

Biomassekraftwerk Heiligenkreuz
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„Es gibt eine Hochrechnung, die besagt, dass jeder Haushalt im Burgenland mit 35 Euro Mehrbelastung pro Jahr rechnen müsste. Da ist natürlich zu hinterfragen, wie weit man das hier den Burgenländerinnen und Burgenländern zumuten kann, dass sie um diesen Betrag mehr belastet werden“, so Sodl.

Zwölf Millionen Euro für drei Jahre

In Summe benötigen die Betreiber des Kraftwerks zwölf Millionen Euro für drei Jahre. Ohne diese Förderung stehe das Werk vor dem Aus, sagen sie. 18 Arbeitsplätze wären direkt davon betroffen, 40 weitere bei Lieferanten. Biomasse sei wichtig, weil sie Strom auch an Tagen ohne Wind und ohne Sonne liefern könne, sagt der Betriebsleiter des Kraftwerks Heiligenkreuz, Mathias Kern.

Biomassekraftwerk in Heiligenkreuz
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Stromerzeugung ist umstritten

„Es ist unverständlich, dass man im Burgenland einfach nicht bereit ist, erneuerbare Energie gleich zu fördern wie es vom Bund aus vorgesehen ist und in der Steiermark, in Wien und in Niederösterreich bereits derzeit schon passiert“, so Kern. Eigentümer der Anlage sind private Investoren. Sie haben das Werk 2018 von der Energie Burgenland übernommen.