Stethoskop
Pixabay
Pixabay
Politik

Neues Krankenhaus im Bezirk Neusiedl geplant

Im Bezirk Neusiedl am See soll ein zentral gelegenes Krankenhaus entstehen, hat Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) am Freitag bei einer Pressekonferenz bekannt gegeben. Der Raum zwischen Neusiedl, Weiden oder Gols wird als möglicher Standort ins Auge gefasst.

Die Entscheidung sei auf Basis eines Gutachtens gefallen, so Doskozil, der am Freitag mit KRAGES-Geschäftsführer Harald Keckeis, Projektleiter Johannes Zsifkovits und dem Gesundheitsplaner und EPIG-Geschäftsführer Wolfgang Habacher Ergebnisse und erste Umsetzungsschritte des „Masterplans Burgenlands Spitäler“ präsentierte. Ab sofort wird ein Projektteam an der Standortsuche und allen nötigen Vorbereitungsschritten arbeiten.

Dadurch soll es Verbesserungen bei Notfällen, Fachärzten und beim Rettungswesen geben. Auch ein zusätzlicher Rettungshubschrauber und ein zusätzliches Einsatzfahrzeug für Verlegungstransporte mit Standort im Bezirk sollen die Notfallversorgung in der Region verbessern. Etwa 140 Betten soll das neue Krankenhaus haben.

Neubau innerhalb von zehn Jahren geplant

Die geographische Lage des Standortes Kittsee sei nicht ideal, heißt es. Das Krankenhaus liege inmitten der Gemeinde, am nördlichsten Punkt des Bezirkes und in unmittelbarer Nähe des Krankenhauses Hainburg. Dazu kommen Expansionsschwierigkeiten, Parkplatznot sowie anstehende Millionenkosten für Sanierung.

Diese Tatsachen führen im Rahmen des Masterplans zu einem Neubau inmitten des Bezirkes Neusiedl. Bis der Neubau fertig gestellt ist, bleibt der Standort Kittsee bestehen. Das neue Krankenhaus soll in den nächsten zehn Jahren entstehen, hieß es am Freitag.

Landeshauptmann Doskozil präsentierte den Masterplan Gesundheit
Landesmedienservice Burgenland
Landeshauptmann Hans Peter Doskozil mit KRAGES-Geschäftsführer Harald Keckeis, Projektleiter Johannes Zsifkovits und dem Gesundheitsplaner und EPIG-Geschäftsführer Wolfgang Habacher.

„Arbeitsplätze gesichert“

„Durch die zentrale Lage wird eine optimale Erreichbarkeit aus allen Gemeinden des Bezirkes und der Region für insgesamt 105.000 Menschen gewährleistet sein“, so die beiden Bezirksvorsitzenden Maximilian Köllner und Kilian Brandstätter (beide SPÖ).

Die beiden erarbeiteten gemeinsam mit Landesrätin Daniela Winkler (SPÖ) die Anliegen der Bevölkerung. Zudem erstellte das Grazer Entwicklungs- und Planungsinstitut (EPIG) ein Gutachten. Brandstätter, Köllner und Winkler betonten am Freitag, dass die Arbeitsplätze im Krankenhaus Kittsee gesichert seien und dass notwendige Sanierungen in Kittsee bis zur Fertigstellung des neuen Krankenhauses durchgeführt werden.

Die fünf Spitalstandorte im Burgenland bleiben jedenfalls. Eisenstadt und Oberwart werden Schwerpunktkrankenhäuser bleiben, Routine-Operationen werden auch an Standardspitäler – noch Kittsee, Oberpullendorf und Güssing – abgegeben.

ÖVP vermisst konkrete Pläne

Der burgenländischen ÖVP sind die Pläne zum Krankenhausbau nicht konkret genug: „Außer einer Ankündigung liegt nichts am Tisch. Niemand weiß, wann und wo dieses Spital entstehen soll. Wenn man nach Oberwart schaut, wo nach 15 Jahren Planung zu Umbau, Ausbau und Neubau noch im-mer nicht feststeht, was das neue Krankenhaus überhaupt kosten wird und der Neubau auch noch immer nicht begonnen wurde, bin ich voll der Erwartung, wie das bei uns im Bezirk aussehen wird“, so der ÖVP-Bezirksparteiobmann Rudolf Strommer.

AK und ÖGB sind positiv

Die Arbeiterkammer und der ÖGB stehen dem geplanten Bau des Krankenhauses positiv gegenüber. Der neue Standort bringe sowohl Vorteile für die Patienten als auch für das Personal, das in einer modernen und neuen Arbeitsumgebung tätig sein kann. Auch die Jobgarantie wird von den Arbeitnehmervertreter begrüßt.

FPÖ: „Versorgungsqualität stärken“

Die FPÖ habe dieses Projekt bereits seit längerem gefordert, so Karin Stampfel (FPÖ). "Es ist von großer Wichtigkeit, nachhaltig die Versorgungsqualität im gesamten Burgenland zu stärken und abzusichern“, so Karin Stampfel (FPÖ).

Kölly ortet „ungedeckten Wahlkampfschmäh“

Manfred Kölly vom Bündnis Liste Burgenland (LBL) fragt sich in einer Aussendung, wie dieses neue Krankenhaus finanziert werden soll und will, dass die Wähler nicht durch „leere Wahlversprechen“ getäuscht werden.