Feuchttücher bestehen aus synthetischen Fasern, lösen sich in Wasser nicht auf und verrotten nicht. Außerdem sind sie extrem reißfest. Werden die Feuchttücher über das WC entsorgt, verstopfen sie die Toiletten und in weiterer Folge die Kanäle. Auch in den Kläranlagen verursachen sie erhebliche Schäden.

„Ein Feuchttuch kostet je nach Beschaffenheit und Zweck mehr als fünf Cent pro Stück. Die Entsorgung kostet das Dreifache, nämlich die Reparatur von Pumpen und die Instandsetzung von Leitungen“, erklärte Gerhard Spatzierer von der ARGE Abwasser Burgenland. Zusätzlich müssen Abfallstoffe mit einem Rechen aus dem Abwasser genommen und verbrennt werden.
Feuchttücher gehören in den Restmüll
Besonders problematisch werden Feuchttücher, wenn etwa Speiseöl über die Toilette entsorgt wird. „Wenn zusätzlich Speiseöle oder Speisefette über die Toilette entsorgt werden, dann bilden sie gemeinsam mit diesen Tüchern quasi eine Art Leim. Das alles wird dann noch dichter und größer“, so Spatzierer.

Feuchttücher dürfen nicht über das WC entsorgt werden, sondern gehören ausschließlich in die Restmülltonne. Babyfeuchttücher entsorgt man am besten gemeinsam mit der Windel im Windelsack beziehungsweise in der Restmülltonne. Für Kosmetiktücher – aber auch für Feuchttücher – empfiehlt Spatzierer die Anschaffung eines Hygienebehälters. „Der muss dann auf der Toilette sein, weil man geht nicht gerne mit einem schmutzigen Feuchttuch durch das ganze Haus“, so Spatzierer.
Kosten werden über Kanalgebühren abgerechnet
Die Behebung von Verstopfungen und Schäden in den Kläranlagen sowie die Entsorgung der aus dem Wasser gefischten Feuchttücher kostet mittlerweile viel Geld. Bezahlt wird das wiederum von den Haushalten über die Kanalgebühren. Allein beim Wasserverband Wulkatal werden jährlich 250.000 Kilogramm Feuchttücher aus dem Abwasser gefischt. Das sind durchschnittlich fünf Kilogramm pro Person und Jahr.