Wolf, Steiner
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Politik

ÖVP fordert „Burgenland-Busse“

Die ÖVP fordert einen Gesamtplan für öffentlichen Verkehr – und schlägt neuerlich vor „Burgenland-Busse“ einzuführen. Die Busse sollen in und zwischen den Gemeinden fahren und Anbindungen an Verkehrsknotenpunkte ermöglichen. Vorbild den öffentlichen Verkehr betreffend sei Vorarlberg, sagt ÖVP Parteiobmann Thomas Steiner am Freitag.

Die ÖVP veranstaltete in allen Bezirken sogenannte „Mobilitätskonferenzen“ – parteiübergreifend und mit Experten. 700 Personen waren insgesamt dabei, sagte ÖVP-Landesgeschäftsführer Christoph Wolf am Freitag bei einer Pressekonferenz in Eisenstadt. „Daraus hat sich für uns einiges ergeben. Wir haben viele Ideen mitgenommen, die wir in die politische Diskussion mit einbringen möchten“, so Wolf.

70 Buslinien möglich

Zu den Vorschlägen der ÖVP zum Thema Mobilität gehört die Schaffung von Burgenland-Bussen, nach dem Vorbild des Eisenstädter Stadtbusses. In Eisenstadt lägen bei vier Buslinien die Gesamtkosten pro Jahr bei etwa 600.000 Euro, schätzte ÖVP-Obmann und Eisenstadts Bürgermeister Thomas Steiner. Die Einnahmen und Förderungen abgerechnet, liege man bei etwa 350.000 bis maximal 400.000 Euro jährlich. Bei der Pilotlinie mit drei Gemeinden läge der Kostenaufwand bei rund 250.000 Euro im Jahr.

Steiner bekräftigte, dass er die Umsetzung derartiger Busse für möglich hält, wenn das Land jährlich zehn Millionen Euro bereitstellt. Damit wären etwa 70 Buslinien möglich,rechne man noch Beiträge der Gemeinden, Bundesförderungen und Ticketeinnahmen ein, so könnte man ein flächendeckendes System ausrollen, sagte der ÖVP-Obmann.

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Grafik: Burgenland-Vergleich mit Vorarlberg

Vorbild Vorarlberger Bus-System

Gleichzeitig forderte Steiner einen Gesamtplan für den öffentlichen Verkehr – Vorbild sei das Vorarlberger Stadt-Land-Bus-System. „Das ist ein hervorragend funktionierendes System, das sehr einfach gestaltet ist, wo die Menschen irrsinnig gut getaktet in Vorarlberg unterwegs sein können. Es ist mir schon klar, dass Vorarlberg nicht ganz mit dem Burgenland vergleichbar ist, weil gerade das Rheintal mittlerweile sehr städtisch strukturiert ist. Aber in Vorarlberg gibt es auch ländliche Regionen, die auch durch dieses System erfasst sind“, so Steiner.

In Vorarlberg nutzen bereits 13 Prozent der Menschen das öffentliche Verkehrsangebot, sagte Steiner. Im Burgenland hingegen sieben Prozent.

Kritik von SPÖ

Der Plan stößt bei der SPÖ auf Kritik: Die Pläne der Volkspartei für den Öffentlichen Verkehr seien „äußerst unausgegoren, konzept- und ideenlos“, stellte die SPÖ in einer Aussendung fest. Bei dem in den letzten zwei Augustwochen durchgeführten Regionalbus-Pilotprojekt in Eisenstadt und Umgebung etwa seien 1.200 Fahrgäste gezählt worden. Bei Projektkosten von 10.000 Euro seien das zu wenige Fahrgäste.