Informationstafel über Interreg Projekt
ORF/Andreas Herbst
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Politik

EU-Projekt: Pflege-Vertrauensleute gesucht

Das neue EU-Interreg-Projekt „Co-Age“ will „altersfreundliche Gemeinschaften“ im Burgenland, der Steiermark und in Westungarn aufbauen. Konkret sollen Vertrauenspersonen ausgebildet werden, die als Informationsvermittler im Pflegebereich agieren sollen.

Das Projekt „Co-Age“ wird aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Mittel gefördert. Durchgeführt wird es im Burgenland, den ungarischen Komitaten Györ-Moson-Sopron und Vas, sowie im Raum Oststeiermark und Graz. Projektpartner sind neben dem BFI und der Diözese Graz-Seckau auch die Evangelische Kirchengemeinde Sopron, die Evangelische Kirche Szombathely und die Chance B-Holding.

BFI, Katholische und Evangelische Kirche

Bei dem Projekt sollen Vertrauenspersonen für den Bereich Pflege ausgebildet werden. Sie sollen etwa Betroffene und deren Umfeld über rechtliche Rahmenbedingungen und Pflegeangebote informieren, sagte Martina Linzer von der Diözese Graz-Seckau bei der Präsentation des Projekts im BFI-Mattersburg.

Karte, die die Projektregion zeigt (Graz, Oststeiermark, Burgenland, Komitat Vas, Komitat Györ Moson Sopron).
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Karte der Regionen, in denen das Projekt durchgeführt werden soll

„Die Vertrauenspersonen ersetzen keinen professionellen Pfleger. Die Vertrauenspersonen sind eine Informations- und Kommunikationsdrehscheibe – im Brückenbau mit den Aufgaben der Gemeinde und den Dienstleistungen, die angeboten werden von Sozialanbietern. Sie sollen das vorhandene Angebot sichtbar machen“, so Linzer.

Ehrenamtliche Tätigkeit oder Anstellung

In einem ersten Schritt sollen zunächst 20 Vertrauenspersonen ausgebildet werden – danach sollen weitere folgen. Das Modell basiere einerseits auf einer ehrenamtlichen Tätigkeit, sehe aber auch die Möglichkeit einer Anstellung dieser Vertrauenspersonen bei Gemeinden, die als Partner gewonnen werden sollen, vor.

Pressekonferenz: Jürgen Grandits, Christian Illedits und Martina Linzer
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Jürgen Grandits, Christian Illedits, Martina Linzer

Das BFI sei als Ausbildungsorganisation zuständig für die Entwicklung der entsprechenden Ausbildungspläne. Auch die Ausbildung der Vertrauenspersonen in den Kommunen falle in den Tätigkeitsbereich des Berufsförderungsinstituts, sagte BFI-Geschäftsführer Jürgen Grandits.

1,3 Millionen Euro Gesamtbudget

Zum burgenländische Anteil am 1,3 Millionen Euro Projektbudget, sagte Soziallandesrat Christian Illedits (SPÖ): „Der Burgenland-Anteil beträgt 367.511 Euro – davon sind 85 Prozent über den Europäischen Fonds für Regionalentwicklung gefördert, der Rest vom Land Burgenland“, so Illedits. Das Projekt „Co-Age“ ist offiziell mit Anfang November gestartet, es läuft bis Ende Oktober 2022.