Broschüre gegen sexuelle Belästigung im Betrieb
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Chronik

Sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz

Die Arbeiterkammer Burgenland, die ÖGB-Frauen und das Land Burgenland haben eine Broschüre zum Thema sexuelle Belästigung im Betrieb gestaltet. Die Broschüre richtet sich vor allem an Betriebsrätinnen und Betriebsräte und soll informieren und sensibilisieren.

Die Broschüre soll vor allem Betriebsräte, aber auch Arbeitgeber beim Umgang mit sexueller Belästigung im Betrieb unterstützen. Es gehe darum, die Schwächeren zu schützen, sagt Arbeiterkammerpräsident Gerhard Michalitsch. „Da geht es oft um Abhängigkeiten. Nämlich, wer ist abhängig von wem und wer lässt sich aus diesem Grund etwas gefallen“, so Michalitsch.

Sexuelle Belästigung sei vielfältig und oft wiederkehrend und da sei oft der Arbeitgeber am Zug, schon bevor etwas passiert, so Frauenlandesrätin Astrid Eisenkopf (SPÖ). Man müsse ganz klar im Auftreten signalisieren, dass man eine Vertrauensperson ist und dass man sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz nicht duldet – auch schon ohne konkrete Anlassfälle, so Eisenkopf.

Vorfälle passieren meist unter Kollegen

Im Jahr 2017 wurde im Burgenland im Auftrag der ÖGB-Frauen eine Studie durchgeführt, bei der insgesamt 1.429 Männer und Frauen befragt wurden. Die Ergebnisse zeigen, dass Männer und Frauen gleichermaßen von Gewalt am Arbeitsplatz betroffen sind. Von sexueller Belästigung seien jedoch fast nur Frauen betroffen, sagt ÖGB-Landesfrauenvorsitzende Hannelore Binder. „In den meisten Fälle passieren die Vorfälle unter Kolleginnen und Kollegen, manchmal auch von Vorgesetzten und in wenigen Fällen von Kunden bzw. von Klienten“, so Binder. Die Ergebnisse der Studie zeigen auch, dass sich Betroffene gerne mit gleichgeschlechtlichen Kollegen austauschen. Deshalb sei es wichtig, dass Betriebsräte zu gleichen Teilen aus Männern und Frauen bestehen.