Goldschakal
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Landwirtschaft

Goldschakal zum Abschuss freigegeben

Der Goldschakal ist im Burgenland von Oktober bis März zur Jagd freigegeben. Derzeit sei der Bestand im Burgenland gesichert und man wolle eine Gefahr für andere Arten verhindern, so die Begründungen für den Beschluss der Landesregierung.

Man sieht den Goldschakal zwar selten, aber dennoch hat er mittlerweile sein Revier auch im Burgenland. Da immer mehr Tiere von Ungarn ins Burgenland kommen, wurde der Goldschakal jetzt durch einen Beschluss der Landesregierung zum Abschuss freigegeben.

Ranner: Vorsichtige Bejagung

Man müsse sich jetzt aber keine Sorgen machen, dass der Goldschakal im Burgenland deswegen wieder ausgerottet werde, sagte der Zoologe Andreas Ranner von der Naturschutzabteilung des Landes. Aufgrund der Datenlage habe man schon davon ausgehen können, dass eine vorsichtige Bejagung im Burgenland die Weiterentwicklung des Goldschakals nicht negativ beeinflussen werde. Außerdem werde eine ständige Überwachung des Bestandes durchgeführt.

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Derzeit ist der Bestand laut Ranner gesichert. Der Goldschakal ist ein Allesfresser – er mag Früchte genauso wie Insekten und Vögel. Nimmt die Anzahl der Goldschakale im Burgenland weiter zu, könnte das zu Gefahr für andere Arten werden, sagte Ranner. Dem wolle man mit der Jagdfreigabe vorbeugen. Es sei jetzt zwar keine unmittelbare Gefährdung einer anderen Art durch den Goldschakal zu erwarten, auf der anderen Seite sei aber schon vorstellbar, dass man ähnliche Probleme, wie man sie jetzt schon beim Rotfuchs habe, bekommen könnte, wenn die Verbreitung des Goldschakals weiter zunähme.

Schusszeit von Anfang Oktober bis Mitte März

Dass der Goldschakal so wie in Niederösterreich ganzjährig geschossen werden darf, wollte man im Burgenland nicht. Deswegen wurde die Schusszeit von 1. Oktober bis 15. März festgelegt. Diese liegt außerhalb des Paarungszeitraumes der Goldschakale. In anderen Bundesländern darf der Goldschakal schon länger geschossen werden.

Kritik von den Grünen

Kritik an der Entscheidung, den Goldschakal zum Abschuss freizugeben, kommt von den Grünen. Die Landesregierung habe nun doch dem Drängen der Jägerschaft nachgegeben und den Goldschakal zum bejagbaren Wild erklärt, so der Landtagsabgeordnete Wolfgang Spitzmüller. Laut Monitoring gebe es nach wie vor sehr wenig Tiere im Burgenland und eine Gefahr für andere Arten stelle der Goldschakal auch nicht dar.

Die Entscheidung widerspreche nach Ansicht der Grünen den Fauna-Flora-Habitat-Naturschutz-Richtlinie der EU, die einen guten Erhaltungsstand der Art forderten, so Spitzmüller. Davon könne zurzeit nicht gesprochen werden, da man einfach zu wenig Wissen über die Verbreitung habe. Die Grünen werden laut Spitzmüller einen etwaigen Verstoß gegen EU-Recht prüfen lassen und bei Verdacht darauf klagen.