Umwelt

Grüne drängen auf Fluss-Renaturierungen

„Burgenlands Bäche und Flüsse sind in einem ökologisch schlechten Zustand“, so Landtagsabgeordneter Wolfgang Spitzmüller (Grüne). Die Ufer-Bereiche würden immer mehr verbaut, Lebensraum für viele Vögel und Insektenarten ginge damit verloren. Er forderte von der Landesregierung Maßnahmen zur Renaturierung.

Bis spätestens 2027 sollen entsprechend der EU-Wasserrahmenrichtlinie Fließgewässer einen guten ökologischen Zustand erreichen. Im Burgenland gebe es bisher nur wenige positive Beispiele, stellte Spitzmüller am Donnerstag fest. Als positive Beispiele nannte Spitzmüller etwa die Leitha und die Pinka. „Aber das reicht nicht. Wulka, Strem und viele andere Flüsse und Bäche haben keinen Platz. Sie müssen rasch renaturiert werden. Das hilft den Gewässern, den Tieren und Pflanzen und die Burgenländerinnen und Burgenländer erhalten ein Stück intaktes Naherholungsgebiet zurück“, argumentierte Spitzmüller in einer Aussendung.

Die Pinka in Oberwart
ORF.at/Michael Baldauf
Die Pinka nannte Spitzmüller als positives Beispiel, wie auch die Leitha

„Die ökologischen Alarmglocken schrillen“

Viele Bäche und Flüsse seien im Burgenland im Sinne des Hochwasserschutzes in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts in enge Betonkorsetts gelegt worden. Trockengelegte Moore, gerodete Bäume und tausende Pflastersteine zur Begradigung entlang der Flussbette hätten jetzt, viele Jahrzehnte später, „katastrophale Auswirkungen“. Laut dem Nationalem Gewässerbewirtschaftungsplan würden bei neun von zehn burgenländischen Flüssen daher die ökologischen Alarmglocken schrillen. „Wenn wir nicht rasch handeln und den Flüssen nicht mehr Raum geben, schnüren wir der Natur die Versorgung ab und vernichten im Endeffekt unseren eigenen Lebensraum“, warnte Spitzmüller.

Wolfgang Spitzmüller
ORF/Christian Hofmann
Landtagsabgeordneter Wolfgang Spitzmüller (Grüne)

„Schleppende Verbesserung trotz Mittel in Millionenhöhe“

Für Maßnahmen zur Renaturierung gebe es Bundes- und EU-Mittel „in Millionenhöhe“. Die Verbesserung der Fließgewässer verlaufe allerdings schleppend, das Burgenland sei „Schlusslicht im Bundesländervergleich": Nur zwölf Prozent der Flüsse sind in einem guten ökologischen Zustand“, so Spitzmüller, der deshalb auch etwaige Strafzahlungen befürchtet. Für die nächste Landtagssitzung kündigte er einen Antrag der Grünen zu dem Thema an.