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Kultur

Museen vermissen junges Publikum

Burgenlands Museen, Sammlungen und Themenwege haben am Nationalfeiertag zum „Tag der offenen Tür“ geladen. 41 Häuser beteiligten sich an der Initiative des Kulturreferats des Landes und waren bei freiem Eintritt geöffnet. Der Ansturm hielt sich, auch aufgrund des schönen Wetters, in Grenzen – die Betreiber kämpfen vor allem um junge Besucher.

Museen in der Krise? Davon ist freilich noch keine Rede. Für Betreiber und Kuratoren ist es aber immer schwieriger die junge Generation anzusprechen. Laut Szenekennern fehle vielen Jungen der Bezug zu Kunst, Kultur und Geschichte. Bei einem Lokalaugenschein Samstagmittag im Landesmuseum in Eisenstadt, wo Sammlungen unter dem Titel „Alles aus Liebe“ ausgestellt sind, traf man nur einer Handvoll Besucher.

Frau schaut sich Bilder an
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„Alles aus Liebe“-Ausstellung im Landesmuseum in Eisenstadt

„Gesellschaftliches Problem“

„Das ist generell ein gesellschaftliches Problem, dass man sich von den Sportvereinen angefangen, bis zu den Kulturformaten, bis zu den Museen, den Ausstellungen und Festivals, sehr um junge Menschen bemühen muss. Es ist wirkliche eine Knochenarbeit“, so Dieter Szorger vom Kulturreferat des Landes.

41 der rund 70 burgenländischen Museen öffneten am Nationalfeiertag ihre Türen. Das Angebot war vielfältig, es reichte von bildender Kunst, über Natur, bis hin zur Geschichte. Das Ortskundliche Museum Jois zeigte etwa eine Wanderausstellung über die deutschsprachigen Waldarbeiter in Modra in der Slowakei.

Zwei Männer schauen sich eine Ausstellung an
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Wanderausstellung in Jois

„Museum wird Ort, wo man sich aktiv einbringt“

Aber wie kann man junge Menschen heutzutage für das Museum begeistern? „Workshops sind ein gutes Format. Ich war erst vor Kurzem in einer Schule, dort wurde gesagt, sie würden gerne in Ausstellungen gehen, wenn das Format lange dauert, zum Beispiel auch über Nacht – wo man sich länger über Zeitgeschichte unterhält, sich vielleicht mit Zeitzeugen unterhält. Das Museum wird mehr von einem Ort, wo man nur passiv konsumiert, zu einem Ort, wo man sich aktiv einbringt“, erzählte Szorger.

Das noch größere Problem sei, so Szorger, dass vielen Museen im Burgenland von Privatpersonen oder kleinen Vereinen geführt werden und die Nachfolge unsicher ist.