Güssinger Mineralwasser
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Wirtschaft

Dunst: Land könnte Güssinger unterstützen

Das Land Burgenland könnte den Mineralwasserabfüller Güssinger, der nach einem vom Lebensmitteldiskonter Hofer verhängten Lieferstopp mit Problemen kämpft, unterstützen. Landtagspräsidentin und SPÖ-Bezirksvorsitzende Verena Dunst kann sich eine Beteiligung der Wirtschaft Burgenland (WIBUG) oder durch den Athena-Fonds vorstellen.

Der Betrieb müsste aber Auflagen erfüllen. Die WIBUG, eine 100-Prozent-Tochter des Landes, und der Athena-Fonds, der Risikokapital für Klein- und Mittelbetriebe bereitstellt, hätten schon vielen Firmen geholfen und Betriebe vor dem Zusperren bewahrt, so Dunst in einer Aussendung. Eine ähnliche Variante könne auch Güssinger helfen.

Dafür forderte die Landtagspräsidentin die Verantwortlichen beim Mineralwasserabfüller auf, die „nötigen Schritte“ zu tun. „Für eine Beteiligung des Landes ist Transparenz nötig“, sagte sie. Bisher habe das Unternehmen allerdings wenig Bereitschaft gezeigt, „den nötigen Schritt der Öffnung der Bücher zu tätigen“, meinte Dunst.

„Betrieb wichtig für die Arbeitnehmer“

Auch die „undurchsichtigen Eigentumsverflechtungen“ seien hier ein Hindernis. Dunst will jedenfalls „alles daran setzen, den Standort zu retten“. Der Betrieb sei wichtig für die Arbeitnehmer und ein Aushängeschild für die Region. „Jeder Arbeitslose wäre einer zu viel“, betonte sie.

Petschnig: „Beteiligung des Landes äußerst schwierig “

Nachdem am Donnerstag Landtagspräsidentin Verena Dunst neuerlich Überlegungen bezüglich einer Beteiligung des Landes öffentlich darlegte, meldete sich auch Wirtschaftslandesrat Alexander Petschnig via Aussendung.

„Wie bereits im August dieses Jahres öffentlich mitgeteilt, sind weder das Land Burgenland noch die WiBug gegenwärtig bei Güssinger engagiert. Wobei die Idee einer Beteiligung des Landes alles andere als neu ist: Diesbezügliche Gespräche hat es bereits im Jahr 2017 gegeben, verliefen aber wegen der ablehnenden Haltung des Eigentümers im Sande. Darüber hinaus stellen sich die aktuellen Eigentumsverhältnisse bei Güssinger als äußerst undurchsichtig dar, was nicht nur wir, sondern auch wichtige Kunden des Unternehmens so sehen: Es kann davon ausgegangen werden, dass sich Hofer seinen Rückzug reiflich überlegt haben wird“, so Petschnig.

ÖVP fordert klare Linie von Landesregierung

ÖAAB-Landesgeschäftsführer Johannes Mezgolits fordert am Freitag die Landesregierung zu einer klaren Linie in Bezug auf den Mineralwasserabfüller Güssinger auf. „Hier sendet die Landesregierung momentan sehr unterschiedliche Signale aus. Die Landtagspräsidentin sagt zu, dass es eine Beteiligung des Landes geben würde, Landesrat Petschnig widerspricht ihr. Nun kann die Regierung Farbe bekennen und Güssinger Mineralwasser retten, indem man Eigentümer wird“, so Mezgolits. Von ÖAAB-Landesobmann Christian Sagartz hieß es, man wolle nicht, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zum politischen Spielball werden. Ob sich das Land beteilige, sei Aufgabe der Landesregierung, so Sagartz.