Der Festakt im Kulturzentrum ist zunächst eine Zeitreise in die Vergangenheit der Burgenländischen Volkshochschulen. Deren Landesverband wurde im Oktober 1969 unter anderem auf Initiative des späteren SPÖ-Kulturlandesrats Gerald Mader gegründet, sagte die langjährige Geschäftsführerin der Volkshochschulen Christine Teuschler.
„Die Idee war damals über kommunale Volkshochschulen die Möglichkeit zu geben in den Regionen auch ein Bildungsangebot zu schaffen – beginnend von Sprachkursen, Gesundheit und Bewegung, bis hin zu Freizeit und Kreativität. Ein ganz spezifisches Novum war damals, dass es eine eigene Volkshochschule für politische Bildung gegeben hat“, so Teuschler.
Zweiter Bildungsweg
Bereits in den Neunzehnsiebziger Jahren gab es erste Angebote für den sogenannten zweiten Bildungsweg. „Also die Möglichkeit einen Bildungsabschluss nachzuholen, damals beginnend mit der AHS-Externisten-Reifeprüfung. Es hat damals die Beamtenaufstiegsprüfung gegeben, dann die Studienberechtigungsprüfung und Mitte der Neunziger Jahre dann die Berufsreifeprüfung“, so Teuschler. Dieser zweite Bildungsweg ist auch heute noch ein Schwerpunkt der Burgenländischen Volkshochschulen.

Altbundespräsident Heinz Fischer, er ist Präsident des Verbands Österreichischer Volkshochschulen, geht in seiner Rede auch auf den Widerstand gegen den Begriff Volkshochschulen im 19. Jahrhundert ein. „Man hat gesagt, es ist ein Schwindel, da wird so getan, als ob es Hochschulen im Sinne der Technischen Hochschule, oder der Hochschule für Welthandel gewesen wären. Das waren alles Hürden und Hindernisse, die man sich hundert Jahre später gar nicht vorstellen kann. Aber der Gedanke der Volkshochschulen hat sich durchgesetzt – Bildung macht frei“, so Fischer.
An den Burgenländischen Volkshochschulen gibt es pro Jahr rund 1.300 Kurse, die von mehr als 13.500 Teilnehmern besucht werden.