Urne für SPÖ-Mitgliederbefragung
ORF/Andreas Berger
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Politik

SPÖ befragt die Parteibasis

Die SPÖ Burgenland führt seit vergangener Woche eine Mitgliederbefragung durch. Es geht um die Meinung der Parteimitglieder zu Themen wie Arbeitsmarkt, Sicherheit und Klimaschutz. Auch künftige Koalitionspräferenzen werden abgefragt.

Die Fragebögen wurden 12.500 SPÖ-Mitgliedern im Burgenland zugesandt. Man befrage die Mitglieder nicht, weil es jetzt modern sei, sondern weil man der Meinung sei, dass sie mitbestimmen sollten, sagte Landesgeschäftsführer Roland Fürst: „Und das, was unsere Mitglieder uns sagen, ist dann auch bindend.“

Frage nach Koalition

Egal ob Pflege, leistbares Wohnen oder etwa Sicherheit – die Mitglieder können ankreuzen, wie relevant diese Themen für sie sind. Wie schon bei der Mitgliederbefragung 2014 geht es zudem auch um mögliche Koalitionen nach der Landtagswahl. Während damals noch gefragt wurde, ob man mit allen Parteien im Landtag „Gespräche“ führen solle, wird dieses Mal ganz konkret gefragt: „Soll die SPÖ mit allen im Landtag vertretenen Parteien eine Koalition bilden können“.

2014 sei man noch zurecht ein Stück vorsichtiger gewesen, so Fürst: „Ich bin von meinem Grundberuf Sozialwissenschafter und ich stehe auch für exakte Fragestellungen und wir haben uns dazu entschlossen, das nochmal exakter abzufragen. Jetzt ist auch die Zeit klar, jetzt haben wir viereinhalb Jahre Koalition hinter uns und da war es uns ganz wichtig, diese Frage zu konkretisieren.“ Danach folgt die Frage, mit welcher Partei konkret man am besten nach der Wahl koalieren solle. So entstehe aufgrund der Fragestellung ein Stimmungsbild und danach werde man sich richten, kündigte Fürst an.

„Mehr gesunde Konkurrenz“

Gefragt wird auch, ob die Mandate in den Bezirken nach der Listenreihung oder nach der Anzahl der Vorzugsstimmen verteilt werden sollten. Man erhoffe sich dadurch mehr gesunde Konkurrenz, erklärte Fürst. In der Sozialdemokratie nehme man aufeinander Rücksicht, aber man wolle die Kandidaten und Kandidatinnen auf alle Fälle dazu bringen, über das typische sozialdemokratische Setting hinaus einfach Stimmen zu lukrieren.

Die Fragebögen werden bei einem persönlichen Hausbesuch von Vertretern der Ortsparteien eingesammelt. Man hofft auf eine Rücklaufquote von etwa 50 Prozent. Präsentiert werden die bindenden Ergebnisse beim Landesparteitag am 16. November.