Liszt Festival
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Kultur

Klangerlebnis bei Liszt Festival Raiding

Ein wahres Klangerlebnis gab es am Freitag bei der Eröffnung des dritten Blocks des diesjährigen Liszt Festivals in Raiding zu hören. Im Mittelpunkt des Abends stand Arvo Pärts bahnbrechendes Werk „Tabula Rasa“. Eduard Kutrowatz trat bei diesem Konzert als Solist auf einem präparierten Klavier mit ungewohntem Klang in Erscheinung.

Raiding, der Geburtstort von Franz Liszt, dem bahnbrechenden Komponisten, ist ein idealer Ort, um das Publikum auf eine ungewöhnliche Klangreise zu entführen. Während die Gäste eintrafen, machte sich Eduard Kutrowatz an die Arbeit, das Klavier für Arvo Pärts „Tabula Rasa“ zu präparieren. Der Klang des Klaviers wurde durch spezielle Schrauben, die zwischen den Seiten eingesetzt werden, zu glocken- und gongähnlichen Klangfarben verändert.

Schrauben für Klaviersaiten
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Der Klang des Klaviers wurde durch spezielle Schrauben, die zwischen den Seiten eingesetzt werden, verändert

„Ich bin nicht unter die Klavierstimmer gegangen. Arvo Pärt gibt ganz genaue Anweisungen – die Stärke der Schrauben, die Art des Metalls und genau die Platzierung hinter den Saiten, wo die Schrauben eingesetzt werden sollen. Es soll dadurch eine Art Kirchenglockenklang entstehen“, so Kutrowatz.

Ausschnitt aus „Tabula Rasa“

Das Eröffnungskonzert spielte das Liszt Festival Orchester unter der Leitung von Johannes Kutrowatz. Eduard Kutrowatz als Solist auf einem präparierten Klavier mit ungewohntem Klang.

Stimmungsvoller Abend

Tabula Rasa von Arvo Pärt ist ein Klangerlebnis und wird wunderbar interpretiert vom Liszt Festival Orchester und den Solisten unter der Leitung von Johannes Kutrowatz. „Wenn wir etwas Neues, Aufregendes auf das Programm setzen, dann ist es immer spannend und man darf davon ausgehen, dass es unter die Haut geht“, so Johannes Kutrowatz.

„Pärt hat das total besprochen. Er hat das 1977 komponiert, also ganz früh, als noch die wildesten Sachen auf der Bühne gemacht wurden. Mit diesem Stück ist er in die Stille und die totale Reduktion gegangen – ich finde es wunderbar“, so Christian Scholl. Mit Musik von Liszt, Dvorak und Haydn war das Konzertprogramm stimmungsvoll und der Abend wurde zum Klangerlebnis für das Publikum.