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Chronik

Blackout: Soldaten üben für Ernstfall

Mitte Mai hat eine österreichweite Übung stattgefunden, was zu tun ist, wenn es zu einem flächendeckenden Blackout kommt – nun hat das Militärkommando Burgenland gemeinsam mit dem Zivilschutzverband jene intensiv geschult, die im Ernstfall das öffentliche Leben aufrechterhalten müssen – nämlich das Kaderpersonal und ihre Familien.

Kein Kühlschrank, kein WC, kein elektrisches Garagentor, keine Tankstelle, kein Supermarkt – wenn der Strom flächendeckend ausfällt, also ein sogenannter Blackout auftritt, dann sollte man gewappnet sein. Laut einer aktuellen Studie beträgt die Wahrscheinlichkeit eines Blackouts 75 Prozent. Die Auswirkungen eines Blackouts würden alle treffen und wenn so ein Blackout mehrere Tage dauert, käme das Bundesheer zum Einsatz.

Soldaten üben mit ihren Familien für Notfall

„Wenn es wirklich zu einem Blackout kommt, der eine Dimension erreicht, wo das Bundesheer zum Einsatz käme, dann sind wir natürlich davon abhängig, dass die Soldaten auch einrücken. Dafür ist es für uns natürlich von vitaler Bedeutung, die Familien soweit vorzubereiten, dass sie vorgesorgt haben, dass der Soldat als Familienvater auch guten Gewissens einrücken kann“, so Burgenlands Militärkommandant Gernot Gasser.

Gernot Gasser, Erwin Preiner
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Gernot Gasser und Erwin Preiner

Internationale Erfahrungen würden nämlich zeigen, dass in derartigen Krisenszenarien rund ein Drittel der Einsatzkräfte nicht einrückt, um zu Hause ihren Familien zu helfen – um das zu verhindern, fand nun eine Schulung für Soldaten und ihre Angehörigen statt. Es ging darum, was man für den Fall der Fälle zu Hause haben sollte – vom Wasservorrat bis hin zu Medikamenten – oder wie man mit möglichst wenig Wasser kocht.

Rüsten für Stromausfall

Dass es schnell gehen kann, hat im Juni der Blackout in Südamerika gezeigt, als 47 Millionen Menschen über viele Stunden hinweg keinen Strom hatten. Technische Gebrechen, Cyberangriffe, aber auch Wetterereignisse könnten einen großen Stromausfall plötzlich auslösen, so der Präsident des burgenländischen Zivilschutzverbandes Erwin Preiner: „Hochwasser und Blitzeis hatten wir auch schon im Burgenland vor einigen Jahren, wo vier bis fünf Gemeinden betroffen waren.“

Es gehe daher darum, keine Katastrophe herbei zu reden, so Preiner, sondern darum, vorbereitet zu sein, sowohl zu Hause, als auch beim Bundesheer.