Wahlkarte
ORF.at/Peter Pfeiffer
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Chronik

Patient in Quarantäne: Wahlkarte entsorgt

Eine Stimme wurde bei der Nationalratswahl nicht ausgezählt – und zwar die eines Patienten aus der Quarantänestation des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder in Eisenstadt. Wie der „Standard“ berichtet, hat die Bezirkswahlbehörde wegen Infektionsgefahr entschieden, das Wahlkuvert zu vernichten.

Die Bezirkswahlbehörde der Freistadt Eisenstadt musste sich entscheiden: Öffnen wir das Briefwahlkuvert eines Patienten, der mit einer Infektion unter Quarantäne gehalten wird, oder vernichten wir es? Die Behörde hat sich für das Vernichten entschieden.

Gesundheitsgefährdung höher bewertet als einzelne Stimme

Eine Krankenschwester des Krankenhauses gab das Kuvert in einem Plastiksackerl verpackt bei der Behörde ab. Die Mitarbeiter wurden misstrauisch und fragten beim Spital nach. Der betreffende Patient war mit einem Keim infiziert, der Harnwegsentzündungen auslösen kann. Laut dem Krankenhaus ist das nichts Schlimmes – aber für die Behörde war das Grund genug, die mögliche Gesundheitsgefährdung höher zu bewerten, als eine einzelne Stimme bei der Nationalratswahl. Einen derartigen Vorfall hat es bis jetzt noch nicht gegeben.