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Tiere

Neues Angebot für Besitzer erkrankter Tiere

Beim „Heimtiernotdienst“ können Haustierbesitzer ab dem kommenden Jahr Hilfe finden, wenn ihre Lieblinge plötzlich Zeichen ernster gesundheitlicher Beschwerden zeigen. Das neue Tierschutz-Projekt wurde am Mittwoch von der zuständigen Landesrätin Astrid Eisenkopf (SPÖ) vorgestellt.

Was tun, wenn der Hund mitten in der Nacht plötzlich Anzeichen einer Magendrehung zeigt? Im Burgenland können sich Haustierbesitzer voraussichtlich ab Beginn des nächsten Jahres an den Heimtiernotdienst um Hilfe wenden. Dieser werde analog zum Nutztiernotdienst organisiert und sei telefonisch über die Landessicherheitszentrale unter der Nummer 141 zu erreichen, sagte der Präsident der Tierärztekammer Burgenland, Thomas Neudecker.

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Die Pressekonferenz im Tierschutzhaus Sonnenhof

Fünf Versorgungsbezirke

Dafür wird das Land in fünf Versorgungsbezirke eingeteilt:

  • Seewinkel
  • Eisenstadt, Eisenstadt-Umgebung und Mattersburg
  • Oberpullendorf
  • Oberwart
  • Güssing und Jennersdorf

„In diesen fünf Versorgungsbezirken wird es immer einen Tierarzt geben, der in der Nacht in Rufbereitschaft ist, beziehungsweise wenn ein wirklicher Notfall vorliegt, auch mit medizinischer Hilfe auch in absehbarer Zeit den Heimtier-Patienten zu Verfügung steht“, so Neudecker.

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Nachwuchsproblem bei Tierärzten

Das Land zahlt pro Jahr rund 150.000 Euro für den Notdienst für Haustiere. Im Burgenland gibt es derzeit rund 100 Tierärztinnen und Tierärzte, man habe aber ein massives Nachwuchsproblem, so Neudecker. Ein anderes wichtiges Tierschutzprojekt, das Streunerkatzen-Kastrationsprojekt, werde von den Gemeinden im Land hervorragend angenommen, sagte Landesrätin Astrid Eisenkopf (SPÖ): „Mittlerweile werden 1.100 Gutscheine pro Jahr, also das ist ein Gegenwert von circa 30.000 Euro, an die Gemeinden aufgrund von Bedarfsmeldungen ausgegeben. Diese Zahl werden wir im nächsten Jahr noch steigern. Das heißt, wir werden auf 35.000 Euro erhöhen – für diese Streunerkatzen-Kastration.“

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Viele behördliche Abnahmen

Im Sonnenhof in Eisenstadt, dem Landestierschutzhaus, wurden heuer bisher rund 400 Tiere neu aufgenommen. Die große Herausforderungen seien heuer sehr viele behördliche Abnahmen von Tieren gewesen, sagte Geschäftsführer Wolfgang Böck: "Die herausstechenden Sachen waren heuer leider sehr viele behördliche Abnahmen, muss man sagen. Es ist leider so, dass das „Animal Hoarding“ im Zunehmen ist. Das ist sicher ein soziales Problem, das sich in dieser Form ausprägt.“

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Die Quarantäne-Station für Katzen im Tierschutzhaus Sonnenhof

Neue Leiterin der Veterinärdirektion

An der Spitze der Veterinärdirektion Burgenland gibt es einen Wechsel: Robert Fink geht in Pension. Seine Nachfolgerin Yvonne Millard war bisher die Amtstierärztin der Bezirkshauptmannschaft Oberpullendorf.