Caritas-Behinderten-Tagesstätte und -Wohnheim in Wimpassing
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Soziales

Umstrittenes Caritas-Projekt in Wimpassing

In Wimpassing betreut die Caritas in einem ehemaligen Kloster mehr als 50 Klienten in einer Behinderten-Tagesstätte und einem Wohnheim. Nun soll um zehn Wohneinheiten ausgebaut werden. Dabei soll in die Erde gebaut werden. In Teilen der Gemeinde gibt es Unmut.

Für jene Menschen mit schwerer Behinderung, die derzeit im dritten Stock des Klosters untergebracht sind, will die Caritas in Wimpassing ein neues Wohnangebot schaffen. Doch der Ausbau des denkmalgeschützten Klosters, das im Eigentum der Pfarre steht, ist nicht so einfach möglich. Das Bundesdenkmalamt schreibt vor, dass der Charakter des ehemaligen Minoritenklosters erhalten bleiben muss – sowohl außen als auch innen.

Modell des geplanten Ausbaus der Caritas-Einrichtung in Wimpassing
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Modell für den Ausbau des ehemaligen Klosters

Zehn unterirdische Wohneinheiten mit Terrasse

Daher sollen im Garten der Klosteranlage zehn unterirdische Wohneinheiten mit Sanitäranlagen entstehen, erklärte die Pressesprecherin der Caritas Burgenland, Uli Kempf. Ein wesentlicher Vorteil für die Bewohnerinnen und Bewohner sei, dass sie dann mehr Raum zur Verfügung hätten. Jede Einheit habe eine Terrasse, über die Glasfront könne jeder sofort in einem gesicherten Bereich ins Freie. Es werde heller und auch klimatisch besser sein, weil man ein begrüntes Dach habe.

Bedenken wegen des Verkehrs und der Baustelle

Einige Anrainer hätten bei der Bauverhandlung vergangene Woche ihren Unmut kundgetan, sagte der Bürgermeister von Wimpassing Ernst Edelmann (SPÖ). Es gehe bei den Bedenken um den Verkehr, die Parkplatzsituation und die Baustellen-Situation. Es seien auch andere Meinungen in der Bauverhandlung geäußert worden, die seiner Meinung nach sehr ernst zu nehmen wären, nämlich „alternative Standpunkte von dem Bauvorhaben“.

Klienten in der Caritas-Behinderten-Tagesstätte in Wimpassing
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Klientinnen und Klienten in der Behinderten-Tagesstätte

Auch Teile des Pfarrgemeinderats kritisieren die Kommunikation zwischen Kirche, Caritas und der Gemeinde Wimpassing. Man sei über das Projekt nicht informiert worden und werde nun überrumpelt. „Wenn man noch zu wenig geredet hat, wer sagt, dass man nicht weiter miteinander sich zusammensetzt und weiterredet“, meinte Kempf dazu. Bürgermeister Edelmann will nun als oberste Bauinstanz vor einer Freigabe noch einige Behördengutachten abwarten.