Plan, Hafen, Fertörakos
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Chronik

Hafen Fertörakos gesperrt

In Fertörakos/Kroisbach soll am Ufer des Neusiedler Sees eine große Freizeitanlage mit Bootshafen und Hotel errichtet werden. Naturschützer aus Ungarn und Österreich befürchten Umweltauswirkungen durch dieses umstrittene Großprojekt. Nun wurde der Zutritt zum Hafen gesperrt. Als Begründung wurden Kriegsrelikte im See genannt.

Der Zugang zum Seeufer in Fertörakos ist seit Dienstag gesperrt. Es seien Kriegsrelikte und Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg im Hafenbereich gefunden worden, berichten ungarische Medien. Bis diese entschärft seien, bleibe das Areal gesperrt, heißt es. Umweltschützer Wolfgang Pelikan aus Eisenstadt, Vorsitzender des Nationalen Ramsar Komitees, glaubt aber, dass die Sperre andere Ursachen hat.

Pelikan: Bombenfund sei Vorwand

„Wir vermuten, dass diese Angabe, wonach dort eine Bombe gefunden wurde, wahrscheinlich ein Vorwand ist, beweisen kann man das ja nicht. Wir glauben eher, dass das gemacht wird, damit kritische Leute nicht das Seegelände hinuntergehen und dort fotografieren können. Es schaut ja derzeit sehr traurig aus, weil rund 100 Bäume geschlägert wurden, aber wir lassen uns davon nicht abhalten. Wenn wir zu Lande kein Pressegespräch machen können, dann werden wir es eben am Wasser machen“, so Pelikan .

Österreichische und ungarische Umweltschützer wollen nun am Mittwoch, dem 25. September, von Mörbisch aus eine internationale Bootsfahrt unternehmen. Bei dieser Veranstaltung sollen Politiker, Anrainer und Interessierte über die Auswirkungen des Großprojekts informiert werden, so Pelikan.