Die Grand Dame der österreichischen Klaviermusik Elisabeth Leonskaja spielte Beethofens letztes Klavierkonzert Nr. 5 einfühlsam, begleitet vom ORF Radio Symphonie Orchester Wien, unter der Leitung des rumänischen Dirigenten Horia Andreescu.
Diskussion rund um Fall des Eisernen Vorhanges
Im Innenhof des Schlosses diskutierten kurz vor dem Konzert Gäste aus Kunst, Politik, Wirtschaft und Medien zum Thema „Grenzen 1989 – Grenzen heute“. Die ungarische Künstlerin Sari Ember etwa. „Die Kunst ist begrenzt, die Kunst ist ohne Grenzen, man kann beides sagen“, sagte sie.
Ausgangsthema war der Fall des Eisernen Vorhangs vor 30 Jahren sowie der Bedeutungswandel, der durch dieses historische Ereignis für Ungarn und das Burgenland ausgelöst wurde.
„Ungarn braucht das Burgenland und das Burgenland braucht Ungarn. Und in diesen bilateralen Problembereichen wird es auch mit dem Herrn Orban keine Schwierigkeiten geben, weil auch er will Lösungen. Es ist halt alles zentral, in diesem Land passiert nichts, was er nicht will“, sagte dazu Ernst Gelegs, ORF-Korrespondent in Budapest.
„Ich glaube schon, ganz unabhängig von der Beurteilung der Politik in Ungarn, dass man sachpolitisch Themen ansprechen muss und sich sachpolitisch mit den Nachbarn austauschen muss“, so dazu Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ).
Bedeutung des grenzenlosen Raumes für die Esterhazys
Für die ehemalige Magnaten-Familie Esterhazy, deren Besitztümer über Jahrhunderte hinweg unterschiedlichste Grenzziehungen erlebten, hat der heutige europäisch-grenzenlose Raum, in dem vereinzelt doch wieder Grenzen entstehen, eine neue Bedeutung gebracht.
„Gott sei Dank ist dieser Teil des Esterhazy’schen Besitzes auf österreichischem Boden, sonst gäbe es keinen freien und wirtschaftlich aktiven Esterhazy, das wäre alles schon drei Mal verstaatlicht worden“, so der Generaldirektor der Esterhazy-Betriebe Stefan Ottrubay.
„Grenzen real, Grenzen in den Köpfen“ ist das Thema des nächsten „Talks um 6“ im Schloss Esterhazy.