Teilnehmer am Abend im Zeichen der Demokratie
ORF
ORF
Politik

Junge politikinteressiert, aber kaum beteiligt

Wie hält es die Jugend im Burgenland mit der Politik? Diese Frage steht im Zentrum einer Studie der Forschung Burgenland, die im Rahmen der von Landtagspräsidentin Verena Dunst initiierten Demokratieoffensive erstellt wurde. Laut dieser interessieren sich Jugendlichen zwar für Politik, nutzen aber selten politische Beteiligungsformen.

Rund die Hälfte der burgenländischen Jugendlichen sei eher bis sehr an Politik interessiert, sagte Christian Pfeiffer von Forschung Burgenland bei der Präsentation der neuen Studie am Donnerstagabend im Landtagssitzungssaal in Eisenstadt. Nur acht bis sieben Prozent seien gar nicht daran interessiert. Damit liege man besser als in anderen Bundesländern, in der Steiermark gebe es Jugendstudien, wo – seinem Wissen nach – 18 Prozent angeben würden, nicht an Politik interessiert zu sein.

Außer Wahl kaum andere Beteiligungsformen genutzt

Wenn im Umfeld der Jugendlichen über politische Themen gesprochen wird, steigt auch ihr Interesse daran. 81 Prozent der Befragten im Alter von 14 bis 18 gaben an, dass sie bei der nächsten Möglichkeit zur Wahl gehen wollen. Doch andere politische Beteiligungsformen wie Petitionen, Bürgerforen und Demonstrationen nutzen die Jugendlichen kaum oder kennen sie gar nicht.

Jugendliche schon auf Gemeindeebene einbinden

Man müsse die Jugendlichen schon auf Gemeindeebene in politische Prozesse einbinden und auch auf unkonventionelle Möglichkeiten hinweisen, sich zu engagieren, meinte Tamara Ehs von der IG Demokratie. Man brauche mehr Instrumente und mehr Gestaltungsmöglichkeiten, wie man auch für etwas sein und selbst eine Idee auf den Weg bringen könne, wie man den Gemeinderat und den Landtag für die eigenen politischen Anliegen erreiche, so Ehs.

Dunst: Jugendliche ernst nehmen

Landtagspräsidentin Dunst ist überzeugt, dass Jugendliche sich engagieren wollen. Als Pädagogin und Politikerin wisse sie, dass man junge Menschen ernst nehmen müsse. „Und wenn wir sie ernst nehmen, beteiligen sie sich auch, man muss sie einladen – aber nicht drei Tage vor der Wahl“, so Dunst. Die größte Sorge der Jugendlichen gilt laut der Studie „Jugend im Burgenland: Politik und Partizipation“ derzeit der Umwelt und dem Klimaschutz.