Post Logo
ORF
ORF
Wirtschaft

Bei Postpartnern wird der Sparstift angesetzt

Den 82 burgenländischen Post-Partnern wurde per Brief mitgeteilt, dass die Provisionen für Pakete um mehr als 50 Prozent gekürzt werden sollen. Bei den Post-Partnern herrscht deswegen große Aufregung.

Nach der Privatisierung der Post und den damit einhergehenden Filialschließungen 2006 wurde das Post-Geschäft auf neue Beine gestellt. Post-Partner sollten das Geschäft übernehmen. 82 davon gibt es aktuell im Burgenland. Darunter sind beispielsweise Supermärkte, Trafiken, Apotheken und auch viele Gemeindeämter.

Ein im Juni an die Post-Partner verschickter Brief sorgt jetzt für Aufregung. Darin ist zu lesen: Die Provisionen für Pakete sollen auf ein marktübliches Provisionsniveau gekürzt werden. Die Kürzungen entsprechen 55 Prozent des bisherigen Tarifs. SPÖ -Landesgeschäftsführer Roland Fürst befürchtet schwerwiegende Auswirkungen. „Wenn jetzt die Provision von der Post an die Post-Partner um 55 Prozent reduziert wird, dann befürchte ich, dass ein großer Teil der Post-Partner zusperrt“, so Fürst im Interview mit dem ORF Burgenland.

„Anpassungen werden entsprechend ausfallen“

Die politischen Verantwortung dafür sieht Fürst bei der ÖVP. Diese habe großen Einfluss in der Post AG. Der Leiter des zentralen Partnermanagements in der Post AG Alois Mondschein betont, dass es noch offen sei, auf welches Niveau die Provisionen Anfang nächsten Jahres abgesenkt würden. Ohne den Verhandlungen vorgreifen zu wollen, gehe er davon aus, dass die Provisionen nicht wie im Brief angekündigt um 55 Prozent gekürzt werden.

„Unsere Partner müssen letztendlich ein positives Ergebnis aus dieser Kooperation erzielen und das werden sie auch. Die Anpassungen werden entsprechend ausfallen, die Verbesserungen werden entsprechend ausfallen, sodass letztendlich alle unsere Partner wieder zufrieden weiter arbeiten werden“, so Mondschein. Die Betroffenen – also die Post-Partner – zeigen sich angesichts der Kürzungen verunsichert.

Auch FPÖ sieht Schuld bei ÖVP

Die ÖVP gefährde den ländlichen Raum, sagt die Dritte Landtagspräsidentin Ilse Benkö. „Im Sommer stellt man sich hin und präsentiert einen Elf-Punkte-Plan für das Südburgenland, wenige Wochen danach setzt man den Sparstift an und riskiert somit, dass unzählige Gemeinden in Zukunft ohne Poststelle auskommen müssen“, so Benkö.