Schloss Esterhazy im Herbst
Herbstgold/Josef Siffert
Herbstgold/Josef Siffert
Kultur

„Herbstgold“ sprengt musikalische Grenzen

Am Mittwoch beginnt im Schloss Esterhazy in Eisenstadt das Musikfestival „Herbstgold“, das bis 22. September vor allem Klassik aber auch Jazz- und Balkan-Klänge bietet. Die zwölf Festivaltage stehen unter dem Motto „Grenzen! Grenzen?“.

Es sind etliche große Namen, die heuer „Herbstgold“ zieren. Bei der Eröffnung spielt Cellist Nicolas Altstaedt mit der Haydn Philharmonie. Es konzertieren Pianist Kirill Gerstein, Sopranistin Marlis Petersen, Bassist Robert Holl oder das Barenboim-Said-Orchester. Und die Grande Dame des Klaviers, Elisabeth Leonskaja, gastiert mit dem ORF-Radiosymphonieorchester in Eisenstadt.

Haydnsaal im Schloss Esterhazy
Herbstgold/Josef Siffert
Haydnsaal im Schloss Esterhazy

30 Jahre Fall des Eisernen Vorhangs

Am Donnerstag stehe außerdem eine Gesprächsrunde auf dem Programm, so der Geschäftsführer der Schloss Esterhazy Kulturverwaltung, Karl Wessely. Es sei eine Talkrunde im Innenhof des Schlosses mit Landeshauptmann Hans Peter Doskozil, Generaldirektor Stefan Ottrubay und dem ORF-Osteuropabüroleiter Ernst Gelegs. Das Thema sei „Grenzen ’89, Grenzen heute“. 30 Jahre nach dem Fall des Eisernen Vorhangs und der Grenzöffnung zwischen Österreich und Ungarn machen die Verantwortlichen des Herbstgold-Festivals „Grenzen“ zum Thema.

Man wolle das nicht nur politisch aufziehen, betonte Wessely. Es gehe auch um Grenzen im Kopf, Grenzen zwischen Menschen, Grenzen zwischen Kulturen. Ein Tag werde der kulturell geteilten Stadt Jerusalem gewidmet sein. Auch die Oper „Orpheus und Euridice“ werde aufgeführt. Orpheus müsse die Grenzen zur Unterwelt überschreiten, um seine Geliebte zu retten, also handle es sich dabei auch um ein Grenzthema, sagte Wessely. Neben Klassikkonzerten gibt es beim „Herbstgold“-Festival auch Jazz sowie Balkan- und Roma-Klänge zu hören. In und rund um das Schloss stehen außerdem Kunstinstallationen zum Thema Grenzen.