Stare über Weingarten
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Landwirtschaft

Stare machen Winzern das Leben schwer

Flugzeuge, Schussanlagen, Schrotgewehre und Drohnen haben die Winzer bereits eingesetzt, um Stare aus den Weingärten zu vertreiben. Doch eine optimale, kostengünstige Methode gegen die gefräßigen Vögel ist noch nicht entdeckt. Die Winzer fordern jetzt Hilfe von der Politik.

Ein Schwarm von Staren kann einen Weingarten innerhalb weniger Minuten kahl fressen. Noch lassen die Stare auf sich warten. Anton Palkowitsch von der Landwirtschaftskammer rechnet damit, dass die großen Schwärme in ein bis zwei Wochen auftauchen werden. Der Obmann des Ruster Weinbauverbandes, Manfred Widder, sagte, er fühle sich von der Politik ein wenig im Stich gelassen. Die Population der Stare würde ins Grenzenlose steigen. „Es werden so viele Studien gemacht, dann könnte doch auch hier eine über die Stare gemacht werden“, so Widder. Geht es nach ihm, dann sollte geklärt werden, wie viele Stare das Gebiet um den See überhaupt vertrage und wie groß die Population sein könne, damit die Landwirtschaft damit auch noch leben könne.

Netze über Weinstöcken
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Netze gelten als zuverlässiger aber kostspieliger Schutz vor Staren

Eisenkopf über Studie gesprächsbereit

Das Burgenland hat eine eigene Stare-Vertreibungsverordnung. Diese sieht einen Schutz vor Staren durch Netze, Schussapparate oder Drohnen vor. Netze sind für Palkowitsch der beste Schutz, doch sie sind auch recht teuer und arbeitsintensiv. Zudem kommt es immer wieder vor, dass Stare darin hängen bleiben und verenden. Mit den vorhandenen Maßnahmen habe man die Situation gut im Griff, sagte Agrar- und Umweltlandesrätin Astrid Eisenkopf (SPÖ). Sie zeigte sie sich gesprächsbereit. Es werde zunächst einmal eine Erhebung über den Ist-Stand und einen wissenschaftlichen Status quo brauchen. Abgeleitet davon könne man sich dann sicher mit Experten das eine oder andere überlegen, wenn es denn wirklich so sei, dass sich diese Problematik in den nächsten Jahren so verschlimmere.

Star
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Stare in Schwärmen bereiten den Winzern Kopfzerbrechen

In Rust läuft seit vier Jahren ein ortseigenes Drohnen-Projekt zur Vertreibung der Stare. Das Fluggerät soll die Vögel in der Luft vertreiben, Verbandsobmann Widder. Doch das sei noch sehr kostenintensiv, man habe aber an und für sich gute Erfolge damit. Das Drohnen-Projekt des Landes, das noch unter der damaligen Agrarlandesrätin und jetzigen Landtagspräsidentin Verena Dunst (SPÖ) initiiert worden war, wurde mittlerweile aus Kostengründen wieder eingestellt.