Die neue Photovoltaikanlage auf dem Dach der Coca Cola Produktionshalle in Edelstal verfügt über 9.200 einzelne Photovoltaikmodule und erzeugt den Strom von rund 600 Einfamilienhäusern, sie deckt zwölf Prozent des Strombedarfs am Standort ab
ORF
ORF
Chronik

Coca-Cola-Werk wird zum Stromerzeuger

In Edelstal (Bezirk Neusiedl am See) wurde am Freitag die größte Photovoltaikanlage des Burgenlandes in Betrieb genommen. Sie befindet sich auf dem Dach der Coca-Cola-Produktionsanlage und deckt jetzt zwölf Prozent ihres Energiebedarfs ab.

Die neue Anlage wurde in vier Monaten auf dem Dach installiert. Die Firma Selina musste dafür insgesamt 9.200 Photovoltaikmodule montieren. Pro Jahr erzeugt diese Anlage nun rund 2.924 Gigawattstunden Strom – je nach Wetterlage. Das entspricht in etwa dem Jahresverbrauch von 600 Einfamilienhäusern mit je vier Personen oder eben zwölf Prozent des Energiebedarfs der Produktionsanlage von Coca Cola, sagte Egmont Fröhlich von der Errichterfirma Selina.

Dach wird für die Stromerzeugung vermietet

Als Photovoltaikerrichter habe man gesagt, dass es für dieses Unternehmen auch eine Möglichkeit geben müsse auch Photovoltaik zu nutzen, ohne selbst das Investment zu tätigen. Man investiere auf den Dächern der Kunden. Sie würden das Dach vermieten und den Strom nutzen, der darauf gewonnen wird und das über eine Dauer von 25 Jahren, so Fröhlich.

Die neue Photovoltaikanlage auf dem Dach der Coca Cola Produktionshalle in Edelstal verfügt über 9.200 einzelne Photovoltaikmodule und erzeugt den Strom von rund 600 Einfamilienhäusern, sie deckt zwölf Prozent des Strombedarfs am Standort ab
ORF
9.200 Photovoltaikmodule wurden auf dem Dach der Produktionsstätte installiert

So werden pro Jahr 725 Tonnen CO2 eingespart. Das entspricht hochgerechnet in etwa dem Jahresausstoß von 400 Mittelklasseautos. Man speise zwar zur Gänze von der Anlage ein, so Unternehmenssprecherin Ursula Riegler. Nachdem Strom ja fließt, fließe er hier zur Gänze in den Standort und in die Produktion. Man könne ihn also sehr lokal nutzen und das sei eine schöne Umsetzung einer Nachhaltigkeitsstrategie, so Riegler.

Eröffnung und Präsentation der neuen Photovolataikanlage im Coca Cola Werk in Edelstal: auf der Bühne stehen die Festgäste und stecken symbolisch zwei Kabel für die Inbetriebnahme der 9.200 Module ineinander
ORF
Das Projekt wurde am Freitag offiziell präsentiert

Land Burgenland hofft auf Nachahmer

Eine Entwicklung, die man auch seitens des Landes begrüßt. Bisher sei man im Burgenland sehr stolz darauf gewesen, dass man viel Energie aus der Windkraft erzeugen habe können, sagte Wirtschaftslandesrat Alexander Petschnig (FPÖ). Das komme aber vor allem aus dem Landesbereich. Wenn jetzt private Unternehmen mit solchen Initiativen mitziehen und mit der Photovoltaik ein weiteres Standbein aufziehen würden, dann hoffe man natürlich auf Nachahmer, so Petschnig.

Coca Cola beschäftigt in Edelstal rund 350 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Pro Jahr werden mehr als 500 Millionen Liter Mineralwasser und diverse Limonaden erzeugt.