ORF-Burgenland-Politikredakteurin Patricia Spieß und Irmi Salzer, die Spitzenkandidatin der burgenländischen Grünen für die Nationalratswahl Ende September 2019, schütteln sich vor dem Radiostudio die Hand
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NR-Wahl-Interviews: Irmi Salzer

Die burgenländischen Spitzenkandidatinnen und Kandidaten der im Nationalrat, beziehungsweise im Landtag, vertretenen Parteien stellen sich ab Freitag im Radio Burgenland Nachmittag den Fragen von Politikredakteurin Patricia Spieß. Den Auftakt machte Irmi Salzer, Spitzenkandidatin der Grünen im Burgenland.

Irmi Salzer, geboren 1971, ist Agrarexpertin und lebt als Teilzeitbiobäuerin mit Mann und drei Kindern in Litzelsdorf (Bezirk Oberwart). Sie ist dort die einzige grüne Gemeinderätin. Salzer hat auf der Universität für Bodenkultur Landschaftsplanung studiert und engagierte sich ab 2010 in der grünen Bildungswerkstatt. Seit 2011 ist sie im Landesvorstand der Grünen. Ihre Themenschwerpunkte sind Agrarwende, Klimakrise, Tierschutz und Entwicklungspolitik.

Umstieg auf Bio wirkt auch auf Tierschutzbereich

„Das System der Agrarförderungen muss umgebaut werden“, sagte Irmi Salzer im Radio-Burgenland-Interview mit Politikredakteurin Patricia Spieß am Freitag. Die Grünen wollen im Burgenland einen Bio-Anteil von 50 Prozent erreichen. Mit der Biowende, die die Landesregierung eingeleitet hat, sei man auf einem guten Weg. Die Bauern würden beim Umstieg viel Unterstützung brauchen. Eine Umstellung würde auch für den heimischen Tierschutz viel bringen, so Salzer. Hier fordern die Grünen etwa ein Vollspaltenbodenverbot in der Tierhaltung.

Die Spitzenkandidatin der burgenländischen Grünen, Irmi, Salzer sitzt vor einem Mikrofon und beantworten im Radio Burgenland Interview am Freitagnachmittag die Fragen von Politikredakteurin Patricia Spieß
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Irmi Salzer im Gespräch mit ORF-Burgenland-Politikredakteurin Patricia Spieß

„Ich esse kein Fleisch, wo ich nicht weiß, wo es herkommt“, sagte Salzer. Die Grünen fordern unter anderem eine exakte Kennzeichnung in Restaurants und Gasthäusern: „Es sollte bei den angebotenen Speisen ausgeschildert sein sein, wo das Fleisch herkommt und wie die Tiere aufgezogen wurden“, so Salzer.

Klimaschutz: CO2-Steuer und massiver Öffi-Ausbau

Klimaschutz ist im Wahlkampf heuer ein großes Thema, es ist seit jeher ein klassisches Grünen-Kernthema. Es sei erfreulich, dass auch andere Parteien dieses Thema nun so ernst nehmen würden, sagte Salzer. Es sei gut so, dass alle sagen würden, dass man da etwas machen müsse. Es fehle allerdings Glaube, dass von ihnen mehr folgen würde, als Wahlreden vor der Nationalratswahl, so Salzer. Seitens der Grünen befürchte man, dass im Anschluss nicht wirklich etwas weiter gemacht wird, so Salzer.

Inhaltlich fordern die Grünen auch eine CO2-Steuer für die Verursacher der Abgase. Es solle eine Steuer mit einem Öko-Bonus geben. Jene, die wenig verbrauchen, sollen davon profitieren. Für die Pendlerinnen und Pendler werde es Ausgleichsmaßnahmen geben, gleichzeitig müsse man aber auch massiv in den öffentlichen Verkehr investieren. Da sei es in den vergangenen Jahren im Burgenland nur „wenig“ besser geworden, sagte Salzer. „Die vielen Milliarden, die wir für das Zubetonieren von wertvollem Boden investieren, müssen in den öffentlichen Verkehr fließen“, so Salzer.

Irmi Salzer im Gespräch mit Patricia Spieß

Zum Auftakt der Nationalratswahl-Interviews auf Radio Burgenland sprach Irmi Salzer, Spitzenkandidatin der burgenländischen Grünen, über ihre Kernthemen, wie etwa die Klimakrise oder die Biowende.

„Wir werden keine Prozente nennen“

Bei der Nationalratswahl 2017 war Irmi Salzer auf Platz sieben der Bundesliste. Bei der Wahl Ende September ist sie auf Platz neun der Bundesliste und Nummer eins auf der Landesliste. Im Burgenland erhoffe man sich seitens der Grünen auf jeden Fall mehr als bei der Wahl 2013, damals waren es knapp unter sieben Prozent. Es sei ziemlich sicher, dass man heuer mehr schaffen werde als 2017 (Anm.: 2,02 Prozent). Da sei man sich sicher, man habe aus den Fehlern viel gelernt. Genauere Zahlen wollte Salzer aber nicht nennen. „Wenn wir noch ein bisschen laufen, dann schaffen wir das vielleicht auch. Wir werden bis zur letzten Minute kämpfen müssen, um die Menschen zu überzeugen, dass es die Grünen wieder im Parlament braucht“, sagte Salzer.