Der Sieberberg ist ein großer grüner Streifen mitten in Mattersburg, am Rande des Viadukts, in der Nähe des Pappelstadions. Im Stadtentwicklungsplan ist er als Grünkorridor, als städtischer Grünraum, ausgewiesen und dem wurde quasi ein Stück abgegraben, um 30 Parkplätze zu errichten.
Das sei notwendig gewesen, so Alfred Kollar, Chef der Oberwarter Siedlungsgenossenschaft (OSG), die gegenüber des Parkplatzes derzeit ein Haus mit 15 Wohnungen errichtet, auch eine Arztpraxis und eine Apotheke sollen entstehen. Einige alte Häuser wurden dafür abgerissen und in Mattersburg sind pro Wohnung zwei Parkplätze vorgeschrieben.
Kollar: Tiefgarage für alle Wohnungen zu teuer
Eine Tiefgarage für alle Wohnungen wäre aber zu teuer, so Kollar: „Natürlich kann man in die Tiefe gehen und wir sind ja auch in die Tiefe gegangen, indem wir 20 Tiefgaragenplätze errichten. Aber eine zweite, eine dritte Tiefgaragenebene führt dann zu Kosten, die das ganze insgesamt nicht wirtschaftlich machen.“
Darum habe man sich für den Bau eines Parkplatzes entschieden, und zwar so umweltschonend wie möglich: „Wir haben uns hier ein Versickerungskonzept erstellen lassen. In Wirklichkeit ist nur die Zufahrt versiegelt. Die Parkplätze selbst sind geschottert“, so Kollar. Die Hänge sollen auch wieder begrünt werden.
Petrik: Stadtgemeinde sollte Bauverordnung ändern
Für die Grünen sei das trotzdem zu viel, immerhin werden in Österreich täglich mehr als drei Hektar zubetoniert oder asphaltiert. Das sei Gift für unser Klima, so Burgenlands Grünen-Chefin Regina Petrik. Die Stellplatzverordnung in Mattersburg gehöre geändert: „Die Stadtgemeinde Mattersburg sollte ihre Bauverordnung ändern, weil es braucht wirklich nicht für jede Wohnung zwei Autostellplätze.“
Salamon: Realitätsverweigerung der Grünen
Für Bürgermeisterin Ingrid Salamon (SPÖ) ist diese Aussage Realitätsverweigerung – nicht nur wegen der Parkplatzsituation in Mattersburg, denn die meisten würden einfach zwei Autos brauchen. Außerdem sei gerade dieses Projekt ein gutes Beispiel dafür, dass im Sinne der Umwelt Altbestände für die Schaffung neuer Wohnräume verwendet würden, so Salamon.