Kran lädt die Skulptur ab
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Chronik

Rechnitz: Skulptur für Wachsamkeit

Der Kreuzstadel in Rechnitz (Bezirk Oberwart) ist als Mahnmal für die Verbrechen in der NS-Zeit weiter über die Grenzen des Burgenlandes bekannt. In den letzten Kriegstagen sind dort bei einem Massaker 180 Juden grausam ermordet worden. Diese Gedenkstätte erhält nun eine Skulptur der Bildhauerin Ulrike Truger.

Die Skulptur der Bildhauerin Ulrike Truger trägt den Titel „Der Wächter“ und wiegt dreieinhalb Tonnen. Ein Kranwagen brachte die schwere Fracht vom Atelier der Bildhauerin in Buchschachen zum Rechnitzer Kreuzstadl. Lange Zeit ist das Erinnern an die Naziverbrechen an diesem Ort schwer gefallen. Der Verein REFUGIUS kämpft gegen das Vergessen und Wegsehen.

Skulptur wird in Rechnitz aufgestellt
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Die Skulptur wiegt dreieinhalb Tonnen

Stein drückt Wachsamkeit aus

„Der Wächter von Rechnitz ist hier zu Hause. Der Stein ist aus Rechnitz und die Ulli Truger hat uns diesen geschenkt. Wir verstehen uns ja auch in Wirklichkeit als Wächter der Geschichte und damit passt das genau zu uns“, so Horst Horvath vom Verein REFUGIUS. „Der stein drückt Wachsamkeit aus, gegenüber dem definierten Ort. Es ist ein Massengrab und ein Ort des Verbrechens, und da ist eine Wachsamkeit glaube ich ganz gut“, so Ulrike Truger.

Skulptur muss nachbearbeitet werden

Die Arbeiten der gebürtigen Hartbergerin sorgten immer wieder für Aufsehen – inhaltlich, aber auch weil Truger sie ohne baurechtliche Genehmigungen im öffentlichen Raum aufstellen hat lassen. „Der Wächter“ muss von der Künstlerin allerdings nachbearbeitet werden damit er stabil steht. Bei einem zeitlosen gesellschaftspolitischen Thema kommt es wohl aber auf ein paar Tage Verzögerung nicht an.

„Es gibt genug Statements für die Gegenwart, im Allgemeinen arbeite ich ja zu zeitgenössischen gesellschaftlichen Themen. Das ist ein zeitloses Thema, also die Verfolgung von Andersgläubigen und Ausländern, ich glaube, da sollte man schon immer wachsam sein“, so Truger.