Gerhard Lengyel, Betreiber vom „Drahteselstore“ In Leithaprodersdorf
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Wirtschaft

Selbstständig statt arbeitslos

Arbeitslosigkeit ist vor allem für ältere Menschen eine große Herausforderung. Eine Möglichkeit, wieder ins Berufsleben zurückzukehren, ist es, selbstständig zu werden. Das Arbeitsmarktservice (AMS) bietet dafür ein Gründerprogramm an.

Das Gründerprogramm des AMS gibt es seit mittlerweile zwanzig Jahren. Eine gute und umsetzbare Idee sowie eine entsprechende Ausbildung seien Voraussetzung, um dabei mitzumachen, sagt der vom AMS beauftragte Unternehmensberater Ernst Karl Sonnleitner. Männer würden vor allem im technischen Bereich reüssieren, Frauen würden vor allem im Handel selbstständig machen.

Gerhard Lengyel, Betreiber vom „Drahteselstore“ In Leithaprodersdorf
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Gerhard Lengyel hat sich mit Hilfe des Gründerprogramms selbständig gemacht

Einer, der von dem AMS-Gründerprogramm profitiert hat, ist Gerhard Lengyel. Der gelernte Kfz-Mechaniker machte sich in Leithaprodersdorf mit einer Fahrradwerkstätte selbständig, nachdem er vor viereinhalb Jahren im Alter von 50 arbeitslos wurde. „Es war eine sehr große Unterstützung, weil auch viele rechtliche Sachen, die einem Normalsterblichen nicht so bekannt sind, dort abgeklärt worden sind“, sagt Lengyel über das AMS-Günderprogramm.

Unterstützung auf allen Ebenen

Interessierte durchlaufen beim Gründungsprogramm einen zweiteiligen Beratungsprozess, unterstützt werden sie dabei auf mehreren Ebenen: Durch den Weiterbezug des Arbeitslosengeldes, sie bekommen die Möglichkeit, Weiterbildungsmaßnahmen zu besuchen und einen professionellen Coach zur Verfügung gestellt. Außerdem gebe es auch finanzielle Unterstützung, sagt Sonnleitner.

Das habe den Effekt, dass man sich nicht in ein Risiko hineinstürze und im Nachhinein draufkomme, dass man zu wenig Geld verdiene, so AMS-Burgenland-Landesgeschäftsführerin Helene Sengstbratl. So konnten heuer im ersten Halbjahr 44 Männer und Frauen von der Arbeitslosigkeit direkt in die Selbstständigkeit wechseln.