Mjenovo, zu Deutsch „Kroatisch Minihof“, ist ein außergewöhnlicher Ort. In dem pittoresken Dorf wird noch von besonders vielen im Alltag kroatisch gesprochen. 334 Menschen leben im Dorf, zehn von ihnen kümmern sich um die Zweisprachige Bibliothek. Diese ist ein lebendiger Treffpunkt für Schreibende, Lesende und Menschen, die mehr über ihre eigene Dorfgeschichte erfahren wollen.
„Man greift wieder gerne zum Buch“
Die Bibliothek bietet 3. 500 Medien, darunter auch Hörbücher und DVDs, an. Ein Sechstel des Bestandes ist in kroatischer Sprache. Am Freitag und Samstag zu den Öffnungszeiten wird die Bücherei zu einem sozialen Faktor. Von Lesefrust kann Bibliotheksgründerin Andrea Karall nichts bemerken. Man greife wieder gerne zum Buch und dass man in der Bücherei andere treffen könne, sei ein Mehrwert.
Junge schätzen Vorträge über Dorfgeschichte
Neueste Publikationen und Lesungen sind fixer Bestandteil des Programms der Bibliothek. Besonders beliebt sind Vorträge zur Dorfgeschichte. Diese kämen vor allem bei den Jungen sehr gut an, erzählte Marijana Kuzmits. Auch sie ist eine der Gründerinnen der Bibliothek. Solche Vorträge über Geschichte werden veröffentlicht. Maria Jahns zum Beispiel schrieb über den Alltag – zum Beispiel von Müttern, die bis zu 17 Stunden pro Tag arbeiteten. In Gesprächen mit Dorfbewohnern erfuhr Jahns Geschichten über Armut und harte Arbeit, über Freundschaft und Freude erfahren.