Auto von innen
ORF
ORF
Wirtschaft

Internationaler Autozulieferer plant Werk in Neutal

Der Autozulieferer International Automotive Components Group („IAC“) plant im Burgenland einen Standort für Entwicklung und Produktion. Ein 52.000 Quadratmeter großes Grundstück sei bereits gekauft, bis zu 200 neue Arbeitsplätze seien möglich, hieß es am Donnerstag.

Die Umsetzungsphase des neuen Werks soll in rund zwei Jahren starten. Der Grundstückserwerb erfolgte durch die neu gegründete Konzern-Tochter IAC Austria Forschungs- und EntwicklungsGmbH. In Neutal sollen im künftigen „IAC European Technology Centre“ Forschung und Entwicklung sowie in weiterer Folge die Produktion von Automotiv-Innenausstattungskomponenten vorangetrieben werden, so IAC-CEO Manfred Gingl.

Freundschaft mit Stronach

Gingl ist seit seiner Jugend eng mit Frank Stronach verbunden. Genau wie Stronach ging er in jungen Jahren nach Kanada, arbeitete als Werkzeugmacher und übernahm später von Stronach die Führung von Magna. Heute leitet Gingl mit IAC wieder einen Milliardenkonzern, mit 32.000 Mitarbeitern in 17 Ländern.

Manfred Gingl
ORF
CEO Manfred Gingl ist eng mit Frank Stronach verbunden

Ausstatter von Luxus-Autos

IAC ist der weltweit führende Hersteller von Auto-Innenausstattung. Eine Neuheit sind Türsysteme mit einem Monitor, der die Außenspiegel ersetzt. Praktisch alle Autobauer weltweit sind Kunden von IAC, und besonders Luxusmodelle werden von IAC ausgestattet. In Neutal (Bez. Oberpullendorf) soll der erste österreichische Standort entstehen. „Eine Zielsetzung ist, dass wir hochkarätige Arbeitsplätze in Neutal schaffen. Man darf nicht vergessen, jeder Arbeitsplatz in der Automobilbranche schafft zwei nebenbei“, so Gingl.

Neutal als idealer Standort

Für Neutal als Standort habe gesprochen, dass die Bevölkerung hier gut ausgebildet sei. Außerdem gebe es im Technologiezentrum noch genug Platz, Fabrikshallen zu errichten. Auch das Land Burgenland habe sich um die Ansiedlung bemüht. „Es ist einer der besten Plätze, den ich bisher gefunden habe, ob das jetzt in Amerika oder in Kanada, Österreich oder München war – es hat länger gedauert, aber ich gehe heute hier weg, noch überzeugter davon, dass wir hier sehr schnell zum Erfolg kommen werden“, so Gingl.

Doskozil: „Werden Vertrauensvorschuss nicht enttäuschen“

„Wir werden diesen Vertrauensvorschuss, der uns entgegen gebracht wird, nicht enttäuschen. Wir werden beweisen, dass das Burgenland das hält, was es heute verspricht“, so Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ).

„Die Forschungs- und Entwicklungsquote des Burgenlandes kann nicht ganz mit der von anderen Bundesländern mithalten. Daher ist es toll, wenn wir Unternehmen hier haben, wo Know-How mitverarbeitet wird, wo es um technische Lösungen geht, wo die entsprechenden hochwertigen Arbeitsplätze geschaffen werden“, so Landesrat Alexander Petschnig (FPÖ).

Als Industrie- und Technologiestandort sei man besonders flexibel, wenn es um neue Ansiedlungen gehe, sagte Neutals Bürgermeister Erich Trummer (SPÖ).

Grundstück bereits gekauft

In der jüngeren Vergangenheit haben sich im Burgenland nicht alle Ankündigungen von Unternehmensansiedlungen auch erfüllt. Was IAC angeht, ist das Vertrauen groß, dass der Betrieb wiklich errichtet wird. Ein erster Schritt ist getan, IAC hat das Grundstück in der Größe von 52.000 Quadratmetern bereits erworben.

IAC-Firmensitz in Luxemburg

IAC mit Firmensitz in Luxemburg beschäftigt nach Unternehmensangaben mehr als 22.000 Mitarbeiter an über 60 Standorten in 17 Ländern. Zur Firmengruppe gehören unter anderem 50 Produktionsstätten. 2018 erzielte der Konzern weltweit einen Umsatz von 4,1 Mrd. US-Dollar (3,7 Mrd. Euro).