Die Tiroler Polizei informierte bereits am Mittwoch über den Ermittlungserfolg – mehr dazu in tirol.ORF.at. Die Landespolizeidirektion Burgenland gab am Donnerstag in einer Pressekonferenz weitere Details bekannt.
Die burgenländischen Ermittler sprachen dabei von „Drogenhandel in großem Stil“. Das Dealer- und Abnehmernetz geht weit über die Grenzen des Burgenlandes hinaus. Dass der Drogenring aufgeflogen ist, sei ein Paradebeispiel für die polizeiliche Zusammenarbeit auf nationaler und internationaler Ebene, betonte der stellvertretende Landespolizeidirektor Werner Fasching.
Weit verzweigtes Netzwerk
„Ausgangspunkt war in diesem Fall Ungarn. Da gab es einen grenzüberschreitenden Drogenhandel, wo ein Burgenländer beteiligt ist, der in Wien wohnt. Die Kollegen haben sich der Sache angenommen, haben relativ rasch festgestellt, dass es da auch Kontakte nach Deutschland gibt. Dann hat es Beziehungen der Täter nach Tirol gegeben. Die Tiroler haben die Ermittlungen dort aufgenommen. Es kam auch dort zu verschiedenen Verhaftungen und Sicherstellungen von Suchtmitteln“, so Fasching.
30 Festnahmen
Bisher wurden 30 Mitglieder festgenommen, die dem Drogenring angehören – sieben im Burgenland und 23 in Tirol. Bei den führenden Köpfen handelt es sich um einschlägig vorbestrafte Österreicher, sie sind zwischen 52 und 60 Jahre alt. Diese Wiederholungstäter zogen den Drogenhandel zum Teil aus dem Gefängnis heraus auf. Koordiniert wurde der Suchtgiftverkauf offenbar von einem ein Tiroler und einem Albaner, sagte Ernst Paul Schlaffer, Suchtgift-Ermittler der Landeskriminalabteilung.
Wert der Drogen: 1,2 Millionen Euro
„Durch die intensiven Ermittlungen und in Kooperation mit Ermittlern des Landeskriminalamts Tirol gelang es eben den 58-jährigen Innsbrucker zusammen mit einem 36-jährigen Albaner festzunehmen und etwa ein Kilogramm Kokain sicherzustellen“, so Schlaffer. Verkauft wurde nicht nur Kokain, sondern auch Ecstasy, Cannabisblüten und Amphetamine.
Die Polizei schätzt den Wert der verkauften Drogen insgesamt auf rund 1,2 Millionen Euro. Für die Polizei sind die Ermittlungen in dem Fall – trotz der Festnahmen – noch nicht abgeschlossen.