Bei einer Feier im „Lutschburger Weingebirge“ wird die neue Gedenktafel feierlich enthüllt und gesegnet. Kurt-Werner Schulz ist der einzige Tote der DDR Flüchtlingswelle im Sommer 1989.
Fluchtversuch in der Nacht
Der junge Architekt aus Weimar versucht am 21. August 1989 von Répcevis(H) über die Grenze nach Lutzmannsburg zu gelangen. Er ist gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin und dem sechsjährigen Sohn unterwegs. In der Dunkelheit erreichen sie auf Trampelpfaden das Grenzgebiet und können schon die Lichter von Lutzmannsburg sehen.
Tödlicher Schuss
Nur wenige Meter vor der Grenzlinie werden sie von einem ungarischen Grenzsoldaten gestoppt. Dieser feuert eine Leuchtrakete und Warnschüsse ab. Während die Frau mit dem Kind über die Grenze laufen kann, wird ihr Lebensgefährte in ein Handgemenge mit dem Soldaten verwickelt. Die beiden geraten dabei auf österreichisches Gebiet, bei der Rangelei löst sich ein Schuss und trifft Kurt-Werner Schulz tödlich.
„Es war ein Unfall“
Eine Untersuchung des Falls durch das ungarische Militärgericht ergibt, dass die Waffe durch die vorher abgegebenen Warnschüssen entsichert war. Der Vorfall wird als Unfall eingestuft. Da sich der tödliche Schuss auf österreichischem Gebiet ereignet hat, wird der Fall auch von einer österreichisch-ungarischen Kommission untersucht und kommt zu dem selben Ergebnis.