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Tourismus: Hotelkritiken als Vor- und Nachteil

Ein Tourist forderte von einem Hotel sechs Flaschen Qualitätswein, ansonsten werde er das Hotel auf einer Internetplattform schlecht bewerten – so die Drohung. Das hat sich laut der „Kronen Zeitung“ in Podersdorf zugetragen. Solche Fälle kommen immer häufiger vor, wie der ORF Burgenland herausfand.

Die Hotelgäste des Pannonia Tower Hotels in Parndorf (Bezirk Neusiedl am See) kommen vor allem aus Russland, China und Osteuropa, um hier im Outlet Center nebenan einkaufen zu gehen. Die Hotelbetreiber konnten zuletzt beobachten, dass die Gäste immer häufiger mit negativen Kritiken in den Buchungsplattformen drohen – und das vor allem nach ihrem Aufenthalt.

„Es sind oft kleine Probleme, wo wir sagen: Vor Ort hätten wir sofort eine Lösung gefunden, es wäre kein Problem gewesen. Dann im Nachhinein 30, 40, 50 Prozent Preisnachlass zu fordern, ist teilweise überzogen und dann wird eben mit der negativen Bewertung gedroht“, so Jörg Prügger vom Pannonia Tower Hotel Parndorf.

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Hotelkritiken können auf diversen Buchungsplattformen abgegeben werden

Das Problem: Unfaire Kritiken trüben die Gesamtbewertung des Hotels und lassen sich auch nur sehr schwer aus dem Internet entfernen. „Man ist relativ ausgeliefert. Es ist ganz schwer, eine Bewertung bei Booking.com oder bei Google löschen zu lassen. Selbst Hotelketten, die eigene Onlinereputationsabteilungen haben, kämpfen immer wieder damit“, erklärt Prügger.

„Hotelkritiken mit Vorsicht genießen“

Einige Kilometer weiter, im Gut Purbach, werden sechs Gästezimmer und ein Gästehaus angeboten. Auch hier empfand man schon die eine oder andere Bewertung als ungerechtfertigt. „Ein aktuelles Beispiel: Bei uns haben Gäste genächtigt und haben sich über den schlechten Zustand des Zimmers und eines Kastens beschwert. Wir haben den Kasten wirklich vor ein paar Wochen um sehr viel Geld revitalisieren und von heimischen Handwerkern restaurieren lassen – und dann kommt irgendeiner und entwertet das Handwerk. Es kann sein, dass einem etwas nicht gefällt, aber so ahnungslose Menschen, die sich dann wichtig machen, tun der ganzen Hotellerie und Gastronomie nicht gut“, so Max Stiegl.

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Eines der Zimmer vom Gut Purbach

Mehrere Bewertungen lesen

Konsumentenschützer empfehlen mittlerweile, Hotelkritiken mit Vorsicht zu genießen. Grundsätzlich sei es ein Vorteil, dass Gäste ihr Hotel öffentlich bewerten können, so Christian Koisser vom Konsumentenschutz der Arbeiterkammer (AK) Burgenland . Allerdings müsse man wirklich darauf schauen, ob das wirklich glaubwürdig ist. „Wir wissen natürlich auch, dass manche schon beim Verfassen solcher Bewertungen Interessen verfolgen, die nicht unbedingt maßgeblich sind für die tatsächliche Qualität“, so Koisser. Daher wird empfohlen vor der Buchung mehrere Kritiken auf unterschiedlichen Plattformen durchzulesen.