Güssinger Mineralwasser
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Wirtschaft

Hofer verhängt Lieferstopp für Güssinger

Der Lebensmitteldiskonter Hofer, bis vor drei Wochen größter Kunde des Mineralwasserabfüllers Güssinger, hat am 19. Juli die Reißleine gezogen. Auslöser war laut Tageszeitung „Kurier“ (Freitagausgabe) ein Streit zwischen dem Güssinger-Eigentümer und einem bulgarischen Großgläubiger. Dabei geht es um die Vorherrschaft in der Wasserfirma.

Güssinger soll bisher bis zu 30 Millionen Liter Mineralwasser pro Jahr an Hofer geliefert haben, schreibt die Tageszeitung „Kurier“. Das habe 80 Prozent des Umsatzes ausgemacht. Damit ist es nun vorerst vorbei. Der Diskonter verhängte einen Lieferstopp, bis die Probleme bei Güssinger beigelegt sind. Auslöser ist ein Streit zwischen dem Eigentümer der Firma und einem Gläubiger. Es geht dabei um die Vorherrschaft im Unternehmen.

Streit im Unternehmen

Güssinger gehört seit 2012 zum Firmennetz eines eingebürgerten Russen. Der Eigentümer soll Schulden von mehr als zehn Millionen Euro angehäuft haben. Ein bulgarischer Großgläubiger sagte, er habe verpfändete Sicherheiten, etwa Liegenschaften von Güssinger, Gesellschaftsanteile und Stimmrechte, erhalten.

Er wollte einen neuen Geschäftsführer bei Güssinger einsetzen, konnte das aber bisher nicht durchsetzen. Der Eigentümer von Güssinger bestreitet die Rechtmäßigkeit der Ansprüche des Gläubigers. Bis der Streit gelöst ist, will Hofer kein Mineralwasser mehr von Güssinger verkaufen.

Petschnig hofft auf eine positive Entwicklung

„Ich hoffe, dass die privaten Eigentümer raschest eine Lösung finden, um ihre internen Unstimmigkeiten zu beenden. Güssinger als österreichweit bekannter Produzent von qualitativ hochwertigem Mineralwasser und als wichtiges südburgenländisches Traditionsunternehmen und regionaler Leitbetrieb darf durch die rein internen Ränkespiele tunlichst kein Schaden entstehen“, so am Freitag Wirtschaftslandesrat Alexander Petschnig (FPÖ).